(Prime Quants) – Achtelfinale! Jawoll! Und ein dreifaches donnerndes Hurra gleich noch hinterher! Mit dem hart umkämpften 1:0 gegen Klinsis US-Boys am gestrigen Donnerstag im Regen von Recife ziehen Jogis Jungs wie erwartet in die Runde der 16 besten Fußballmannschaften der Welt ein. Die deutsche Nationalelf hat damit die Ehre des europäischen Fußballs quasi in letzter Sekunde gerettet, denn bislang grassierte unter den nach Brasilien entsandten Teams vom alten Kontinent eher eine Art Seuche: Das Favoritensterben raffte nach den Spaniern auch die Mannschaften Englands, Italiens und Portugals dahin. Der K.o. für UK & Co hat dabei selbst die Fachwelt überrascht, denn die Schwäche der Europäer beruhte auch auf einer immensen Stärke ihrer Gegner, und das waren vor allem die süd- und mittelamerikanischen Mannschaften. Entsprechend zahlreich sind die den auch in den Achtelfinals vertreten: Neben den unvermeidlichen Brasilianern stehen Uruguay, Chile, Argentinien, Kolumbien, Mexico UND die absolute Überraschungsmannschaft des Turniers, die Ticos aus Costa Rica, unter den letzten 16. Und wenn wir schon beim amerikanischen Kontinent sind – die USA als Vertreter Nordamerikas haben ebenfalls das Ticket für’s Achtelfinale gelöst. Acht Mannschaften von 16, das sind glatte 50 Prozent! Ja, da sind wir alle platt. Amerika als Vorkicker des internationalen Fußballs – es una locera! Verrückt spielten in dieser Handelswoche auch die Börsen, und da dominierten ebenfalls die amerikanischen Märkte, womit die Überleitung zum eigentlichen Thema ja geradezu mustergültig gelungen wäre. Unser Rückblick:

Chancentod

Nachdem der Hexensabbat am vergangenen Freitag zumindest in Deutschland noch für einen ordentlichen Kurswirbel sorgte – immerhin schraubte sich der DAX auf ein neuerliches Allzeit-Hoch, das damit nun bei 10.051 Punkten liegt – war danach aber ziemlich zügig Schluss mit lustig, und die Kurse tauchten wieder deutlich unter die 10.000er-Marke ab. Damit sind die Bullen sozusagen zunächst in die „Abseitsfalle“ getappt, und jetzt läuft der anschließende Bärenkonter. Dabei steht es zwischen den beiden Lagern aktuell immer noch unentschieden, denn so richtig zwingende Chancen konnten die Bären bislang auch nicht herausspielen. Ganz im Gegenteil, die größeren Spielanteile hatten bis Wochenmitte die Bullen, nun ja, vor allem die amerikanischen: ein neues Rekordhoch (1.968) beim S&P 500 am Dienstag und der Dow Jones steuerte am Mittwoch sogar die 17.000er-Mauer an. Doch dann kam der BIP-Schock: bei der dritten Veröffentlichung des US-Wirtschaftswachstums für das erste Quartal 2014 wurde mit einem Minus von 2,9 Prozent den größten Einbruch des US-BIP‘s seit fünf Jahren verkündet, nachdem die Schätzungen noch Ende Mai „nur“ -1 Prozent betrugen. Schuld für diesen spektakulären Rückgang ist – Sie ahnen es bereits – natürlich einmal mehr dieser lausig kalte Winter, der die Amerikaner zum Jahresbeginn heimgesucht und dabei die jetzt proklamierte Wirtschaftsdelle verursacht hat. Zwar wehrten die Märkte diese bad news zunächst noch ab, am Donnerstag waren die Kräfte allerdings dergestalt erlahmt, dass die Kurse ohne Gegenwehr nach unten abdrehten. Und was kommt jetzt?

Taktik

Jetzt gibt es erst einmal…Verlängerung! Soll heißen, die Zickzack-Bewegungen quer über die Anzeigetafeln dürften sich auch in der kommenden Handelswoche fortsetzen. Warum? Weil es derzeit einfach keine „echten“ Impulse für eine klare Trendbewegung nach oben (oder unten) gibt. Die Konjunkturnachrichten geben nichts Verwertbares her oder sind widersprüchlich, wie der Blick auf den Ticker am Donnerstag beweist: Aus Deutschland kommt da bspw. die positive Meldung, das „Ifo-Institut erhöht Wachstumsprognose“. In den USA heißt es zwar erfreulicherweise „Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gefallen“, aber auch „Konsumausgaben steigen schwächer als erwartet“ und, ganz ganz böse: „Fed-Bullard erwartet erste Zinserhöhung schon Ende 1. Quartal 2015“. Kein Wunder, dass sich die Kurse da in diesem ineffizienten Klein-Klein verzetteln. Dabei werden schwächere Notierungen derzeit durchaus als Gelegenheit für einen Long-Einstieg genutzt, eine Taktik, die eine größere Korrektur bislang (noch) verhindert. Dabei würde ein Rücksetzer bis 9.600 / 9.500 sowohl saisonal, als auch technisch jetzt perfekt ins Bild passen, denn dabei bliebe der langfristige Aufwärtstrend (noch) intakt. Kurzfristig wären sogar 9.300 Punkte kein Beinbruch, wobei die Betonung auf „kurzfristig“ liegt, denn bei 9.342 Zählern verläuft aktuell die 200-Tage-Linie, ein nachhaltiger Absturz darunter würde vermutlich massive Verkäufe nach sich ziehen. Nach oben hingegen ist der Weg das Ziel – zurück über 10.000, zum nächsten Allzeithoch, bis zur oberen Begrenzung des Aufwärtstrend-Kanals bei 10.100 – möglich ist in diesem Sommer offensichtlich alles…auch acht Mannschaften vom amerikanischen Kontinent!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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