Zugegeben, in der vergangenen Ausgabe haben wir den Elefanten im Raum zwar mehrfach elegant umkurvt, diesen aber – wie das nun einmal so ist, mit dem Elefanten im Raum – nicht beim Namen genannt. Das werden wir im heutigen Editorial ändern, und dabei kommt uns zupass, dass der deutsche Leitindex in dieser gerade zu Ende gehenden letzten Juni-Woche keine neuen Impulse mehr freisetzen konnte. Stattdessen schoben sich die heimischen Blue Chips zwischen der kurzfristigen 50-Tage-Linie auf der Ober- und der mittelfristigen 100-Tage-Linie auf der Unterseite seitwärts, was einer etwa 300 Punkte umfassenden Kursspanne entspricht. Die wurde am Mittwoch sogar einmal von Nord nach Süd der Länge nach durchquert, ehe am Ende eines volatilen Handelstages ein moderates Minus von 0,1% auf der Anzeigetafel stand.

Aufstieg einer Legende

Aber zurück zu unserem Elefanten, und damit ist natürlich der US-amerikanische Chip-Gigant NVIDIA Corp gemeint. Wenn in der vergangenen Ausgabe von den Höhenflügen bei NASDAQ 100 sowie S&P 500 geschrieben wurde, waren diese Kursgewinne zu einem Großteil dem Rallyeschub beim wertvollsten Unternehmen der Welt geschuldet. Mit einer Marktkapitalisierung von 3,34 Billionen US-Dollar überholte NVIDIA am Dienstag vergangener Woche Altmeister Microsoft und verwies Apple auf den dritten Platz. In der Spitze stiegen die Papiere des Chipherstellers – dessen unglaubliche Erfolgsgeschichte am Wochenende in einem Beitrag von Alexander Wulfers in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung erzählt wurde – am vergangenen Donnerstag bis auf 140,76 US (Aktien-Split im Verhältnis 1:10 am 10. Juni) und markierten damit das nächste Rekordhoch. Aber:

Korrekturmodus

Im Anschluss drehten die Notierungen nach unten ab (Stichwort Gewinnmitnahmen) und gaben innerhalb von zwei Tagen rund 16% auf das Korrekturtief bei 118,04 USD ab. Die danach angestoßene Gegenreaktion wurde am gestrigen Donnerstag schon wieder abverkauft, womit das Korrekturpotenzial bei NVIDIA derzeit noch nicht ausgeschöpft sein dürfte. Damit kehren wir zum DAX zurück, der derzeit ebenfalls nur wenig Zugkraft auf der Oberseite aufweist. Dabei wäre ein Sprung über den GD50 (18.372) jetzt zwingend notwendig, um das jüngste Quergeschiebe bullish aufzulösen. Die nächsten Widerstände wären dann am Top vom 2. April 18.567 und am Verlaufshoch vom 12. Juni bei 18.652 zu finden, während auf der Unterseite insbesondere auf die 100-Tage-Linie (18.050) mit der runden 18.000er-Marke sowie auf das bisherige Juni-Tief bei 17.951 geachtet werden sollte.

Erfolgreiche Trades wünscht Ihnen

Ihr
Sebastian Affeld