Kaum etwas dreht so schnell wie die Stimmung auf dem Parkett. Herrschte zuletzt (konkret: vor gut einer Woche) noch ausgelassene Feierstimmung mit der Tendenz zur Euphorie vor, ist die Gemütslage in den vergangenen Sitzungen überwiegend in Moll gewechselt. Dabei sorgte unter anderem die jüngste Verschärfung des Nahost-Konflikts für eine Rückkehr in den Risk-off-Modus. In der Folge schalteten die Aktienmärkte zunächst mindestens einen Gang herunter, was uns ausreichend Zeit gibt, um noch einen letzten Blick in den Rückspiegel und damit auf das Kursgeschehen in der letzten September-Woche zu werfen. Der aus historischer Sicht üblicherweise eher schwache Börsenmonat entpuppte sich in diesem Jahr nämlich als echtes Überraschungspaket, wie sich am Beispiel des DAX zeigt:
Ganz stark
Dank einer starken Aufwärtstendenz in der letzten September-Woche legte der deutsche Leitindex per Saldo noch einmal 4% an Wert zu und schraubte sich in der Spitze am vergangenen Freitag bis auf das neue Rekordhoch bei 19.492 Punkten. Zuvor waren die Notierungen am Donnerstag per Gap-up über die 19.000er-Barriere ausgebrochen, wobei die Kurslücke bis dato auch noch nicht wieder vollständig geschlossen wurde. Trotz der schwächeren Sitzung vom Montag (-0,8%) brachte der DAX in Summe ein Monatsergebnis von +2,2% über die Ziellinie und beendete damit erstmals seit 2019 einen September im Gewinn. Für das dritte Quartal stand sogar ein Kurszuwachs von rund 6% zu Buche. Noch besser performte übrigens der Goldpreis:
Auf der Probe
Das gelbe Edelmetall verzeichnete im dritten Quartal 2024 sage und schreibe 14 neue Rekordmarken – und eine Wertsteigerung um 13,2% im selben Zeitraum. Allein im September schraubten sich die Kurse um 5,3% nach oben und verbesserten den aktuellen historischen Höchststand pünktlich zum Start in den Oktober auf 2.686 US-Dollar. Sowohl Gold als auch der DAX schalteten im Anschluss allerdings in den Konsolidierungs- (Gold) beziehungsweise Korrekturmodus (DAX), wobei der deutsche Leitindex am gestrigen Tag der Deutschen Einheit erstmals seit über einer Woche wieder unter die 19.000er-Schwelle abrutschte. Die dürfte daher auch heute auf dem Prüfstand stehen, wobei die nächsten charttechnisch relevanten Haltestellen unverändert am Juli-Top bei 18.779 sowie rund um 18.650 angetragen werden können. Auf der Oberseite ist es dagegen vor allem das aktuelle Rekordhoch, das als wichtigste Hürde auf dem Weg zu neuen Höchstständen zu nennen ist.
Erfolgreiche Trades wünscht Ihnen
Ihr
Sebastian Affeld
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler