(Prime Quants) – Unverändert beginnt K+S am Mittwoch den Handel. Einen Tag nach dem Erdbeben um Uralkali, wo ein Fallen des Kalipreises angekündigt wurde, da die geförderten Mengen wohl stark zunehmen werden, schnauft die Aktie durch. Mit 0,05 Prozent notiert K+S aktuell bei 20,25 Euro. Am Vortag hat die Aktie über 20 Prozent verloren. Was sich wie die Geschichte eines Nebenwertes liest, hat diesmal jedoch einen Wert aus dem DAX getroffen – der Index in dem die 30 größten deutschen Aktiengesellschaften notiert werden. Eine kurze Gegenreaktion ist nun eigentlich angesagt.
Mit Sicherheit wird die Kampfansage von Uralkali Auswirkungen auf die gesamte Branche haben. Langfristig könnte sich tatsächlich ein tieferes Niveau einstellen. Allerdings wirken 20 Prozent Kursverlust etwas übertrieben, das würde bedeuten, dass mit einem Schalg jeder 5 Euro an Wert im Unternehmen verschwunden ist – jedenfalls in der Betrachtung von außen. Zwar kursieren Gerüchte, dass der Preis für Kali in Zukunft gen 300 Dollar gehen werde, doch bei aktuellen Preisen um 445 Dollar je Tonne, ist das schon eine ganz schön weite Strecke bis dahin. Ja die Absätze sind seit Jahren leicht rückläufig und damit wird etwas Preisdruck erzeugt. Dazu kommt, dass die Angebotsseite in Zukunft offenbar auch ausgedehnt werden wird. Ein derart drastischer Preisverfall ist jedoch so heftig, dass die dafür nötigen Zustände ebenso relevant sein müssen. Ob alle Anbieter einen solchen Preisverfall durchhalten und nicht vielleicht schon vor Erreichen des magischen Preises bei 300 Dollar der eine oder andere vom Markt verschwindet und somit das Angebot wieder kürzt, ist nicht ausgeschlossen.
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Technisch könnten die aktuellen Kursverluste als Überhitzung bewertet werden. Was auf der Longseite regelmäßig skeptisch betrachtet wird, die Kurse steigen plötzlich massiv an, wird oft von Rücksetzern begleitet. Meistens geschieht das, wenn die Investoren feststellen, dass die Preise ihrer Bewertung nach schon zu hoch gelaufen sind und dazu kommt, dass Gewinne mitgenommen werden. Bei K+S könnte eine spiegelbildliche Reaktion anstehen, die die Aktie zunächst wieder bis auf knappe 22,00 Euro klettern lässt. Ob das geschieht und wie lange es dafür braucht, hängt zum Teil auch von äußeren Faktoren ab. So wird beispielsweise mit Spannung erwartet welche Botschaft am Mittwoch aus den USA von der Federal Reserve Bank kommt. Market-Impact oder eben der Charakter als Market-Mover ist den Mannen um Ben Bernanke jedoch stets gewiss.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler