(Prime Quants) – Ein Wechselbad positiver und negativer Nachrichten ist heute die Nokia-Aktie ausgesetzt. Nachdem der finnische Konzern am Morgen die Bücher zum vierten Quartal auf den Tisch gelegt hat, schossen die Kurse in der ersten Reaktion 4% aufwärts. Die gestrichene Dividende sowie die enttäuschende Umsatzentwicklung sorgten dann allerdings für einen regelrechten Ausverkauf. Die Papiere verlieren zur Stunde 11,29 Prozent und rutschen auf 3,127 Euro ab. Ebenfalls abgestraft werden die Anteilsscheine von Apple. Im vorbörslichen Handel geht es für die Aktie rund 9 Prozent abwärts. Im Detail:
Trotz einem Gewinn von 202 Mio. Euro im vierten Quartal musste Nokia für das gesamte Jahr 2012 einen Verlust von 3,1 Mrd. Euro ausweisen. Überraschend: Der Umsatz schrumpfte um rund 20 Prozent auf 8,04 Mrd. Euro. Für die Aktionäre kam es gleich doppelt hart: Denn zum ersten Mal seit 20 Jahren zahlt das Unternehmen keine Dividende, um sich mehr finanziellen Spielraum zu verschaffen, wie die Nachrichtenagentur dpa am Nachmittag berichtet. Die heftige Kursreaktion scheint aber dennoch übertrieben. Denn im Vergleichsquartal 2011 hatten die Finnen noch einen Verlust von 1,1 Mrd. Euro in den Büchern stehen. Der Gewinn von 202 Mio. Euro scheint im Verhältnis zum Gesamtjahresverlust wenig, dennoch darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass der Siegeszug der Lumia-Reihe quasi erst im zweiten Halbjahr des vergangenen Jahres begonnen hat. Aus den Daten lässt sich also durchaus auch Positives herauslesen, wenn auch die Investoren vorerst die negativen Aspekte übergewichten.
{source}{/source}
{loadposition mainbody_db_derivate}
Aus charttechnischer Sicht ist nun Vorsicht geboten, wenn auch keine neuen signifikanten Verkaufssignale vorliegen. Diese werden erst generiert, sobald die Kurse aus dem November-Aufwärtstrendkanal nach unten herausfallen. Die entscheidende Schwelle liegt heute bei 3,04 Euro. Der Vergleich mit dem großen Konkurrenten Apple zeigt, dass Nokia im vierten Quartal lediglich 9 Prozent des Apple-Umsatzes erzielt hat. Hier besteht durchaus noch Luft nach oben. Die zwischenzeitliche Abwärtsreaktion von rund 13 Prozent scheint überzogen. Die Haltezone bei 3,04 Euro sollte man aber dennoch im Auge behalten.
{loadposition mainbody_interessenkonflikt}
{loadposition mainbody_author_sh}
{loadposition inbeitrag_mm_bestellseite}
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler