(Prime Quants) – Für Air-Berlin war das definitiv kein guter Auftakt in das neue Jahr. Zuerst wurden Gerüchte laut, dass der Berliner Flughafen doch nicht in diesem Jahr fertig wird (die Bestätigung liegt mittlerweile vor), anschließend warf auch noch Konzernchef Hartmut Mehdorn das Handtuch. Die Hiobsbotschaften bremsten die jüngste Erholung prompt aus – dennoch muss man festhalten, dass sich die Aktie doch recht robust zeigt.

Chart Air Berlin (WKN AB1000)

Auf Jahressicht steht immerhin noch ein kleines Plus von rund einem Prozent zu Buche. Aus technischer Sicht wurde der Fall von der 2011er-Dezember-Abwärtstrendgerade auf dem aktuellen Niveau bei 1,55 Euro aufgefangen. Unter Trendfolgeaspekten zählen die Papiere von Air Berlin allerdings weiter zu den wenigen Titeln, die sich noch unterhalb der 200-Tage-Linie im Abwärtstrend befinden.

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Air Berlin stand eigentlich auf unserer Top-Pick-Liste für das neue Jahr. Beunruhigender als die erneute Verschiebung des Flughafens ist unserer Meinung nach aber der überraschende Rücktritt von Hartmut Mehdorn, der sich bei der Deutschen Bahn den Ruf als harter Sanierer erarbeitet hatte. Aus einem Verlust von 1,5 Mrd. Euro machte Mehdorn damals einen Gewinn von 2,5 Mrd. Euro. Die Hoffnungen waren also groß, dass er auch bei Air Berlin das Ruder herumreißen kann. Die angeschlagene Fluglinie konnte zuletzt im Jahr 2007 einen Nettogewinn vorweisen. Machte aber zuletzt auch mit positiven Nachrichten von sich reden. Die Flotte wurde verkleinert, unrentable Strecken gestrichen und die arabische Fluglinie Ethiad als Großaktionär gewonnen – unter dem Strich verringerte sich der Verlust dadurch um 170 Mio. Euro. Für das Jahr 2013 träumte man sogar von der Rückkehr in die Gewinnzone.

Jetzt ist es an Prock-Schauer Air Berlin aus der Krise zu führen. Sein Vorgänger Mehdorn betonte zuletzt, dass das Sparprogramm „Turbine“ schmerzhaft werden würde. Das große Problem für Air Berlin: Der neue Flughafen sollte das Drehkreuz für die Fluggesellschaft werden. Doch daraus wird bekanntlich vorerst nicht. Dennoch bleiben wir optimistisch. Gelingt es Air Berlin im Jahr 2013 trotz aller Widrigkeiten doch noch einen Gewinn zu erwirtschaften, könnten sich die Anstrengungen spätestens 2014 auszahlen. Im Augenblick geht es für die Fluggesellschaft aber schlichtweg um´s Überleben.

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