Das mit der Fantasie – oder Phantasie, wer die etwas ältere Schreibweise bevorzugt – ist bekanntlich so eine Sache. Meine Kinder – mittlerweile im Alter zwischen beinahe sechs, fast vier und gerade zwei Jahren – verfügen beispielsweise über derart reichlich davon, dass sich unser Zuhause (zumindest Teile davon) bisweilen in ein Märchenschloss, ein Piratenschiff und/oder eine Ritterburg verwandelt. Wobei die Grenzen hier durchaus fließend und für Außenstehende wie mich nicht immer klar zu erkennen sind. Recht fantasievoll ging es zuletzt auch an den (Aktien-)Märkten zu, was sich hauptsächlich an den Kursverläufen ablesen ließ. Da sorgten wachsende Zinssenkungsfantasien nämlich zuerst für eine veritable Jahresendrally, die nicht nur den DAX im Dezember auf neue Rekordstände trug. Aber:

Zweifelhaft

Zuletzt – insbesondere in dieser Handelswoche – mehrten sich die Zweifel, dass die Notenbanken – allen voran die US-amerikanische Fed sowie die europäische EZB – ihren bisherigen Zinspfad allzu schnellen Schritts verlassen würden. Nachdem die Inflations- und Arbeitsmarktdaten aus den USA in der Vorwoche bereits für einen ersten Dämpfer sorgten, klang auch EZB-Präsidentin Lagarde am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos eher verhalten, was eine allzu baldige Leitzinssenkung angeht. Die Börsen reagierten darauf erwartbar negativ – für den DAX ging es zur Wochenmitte auf ein neues Januar- (und damit auch Jahres-)tief bei 16.345 Punkten. Und per Schlusskurs sogar unter das markante Juli-Hoch bei 16.529 Zählern, das dem Verkaufsdruck bis dato immer wieder standgehalten hatte. Allerdings:

Ausgebügelt

Schon am nächsten Tag konnte der deutsche Leitindex das Juli-Top auf Schlusskursbasis zurückerobern, dazu wurde am heutigen Freitag dann auch das offene Gap vom Dienstag geschlossen. Die Chartmarken auf Ober- und Unterseite sind daher zügig zusammengefasst – der erste Halt ist nun wieder am Juni-Top bei 16.427 zu finden, darunter bilden das Tief vom Mittwoch mit dem Mai-Hoch bei 16.332 und der 50-Tage-Linie eine Auffangzone. In der Gegenrichtung müsste es zunächst über das Verlaufshoch vom 6. Dezember bei 16.727 gehen, bevor ein Vorstoß an die 16.800er-Marke initiiert werden könnte. Der wäre Voraussetzung für einen Hochlauf an das aktuelle 2024er-Top vom 2. Januar bei 16.963 und die 17.000er-Barriere mit dem amtierenden Allzeithoch – was es aus charttechnischer Sicht sonst noch zu berichten gibt, bereiten meine sehr geschätzten Kollegen dann am kommenden Mittwoch (24.) ab 19.00 Uhr im SG Active Trading Webinar auf!