Hereinspaziert, meine sehr verehrten Damen und Herren et cetera, das Warten hat ein Ende, es ist wieder so weit – die Berichtsaison ist eröffnet! Dabei machten die US-Großbanken in der Vorwoche wie gewohnt den Anfang, konnten aufgrund der überwiegend durchwachsenen Ergebnisse aber noch keine echte Euphorie entfachen. Das änderte sich dann in der laufenden Woche, nachdem Netflix seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentierte. Ein ordentliches Plus beim Umsatz und bei der Abonnentenzahl katapultierte die Papiere des Streaming-Anbieters zur Wochenmitte um fast 11% nach oben. Und schob den NASDAQ 100 auf das nächste Rekordhoch; 17.665 Punkte standen als neue historische Bestmarke am Mittwochabend auf der Anzeigetafel. Klar nach oben ging es am gleichen Abend auch für den S&P 500, der ebenfalls ein neues All Time High markierte. Und:
Mut zur Lücke
Auch auf dem heimischen Parkett hoben die Kurse zwischenzeitlich ab. Ganz vorne mit dabei war die Aktie von DAX-Schwergewicht SAP, die nach Vorlage des aktuellen Zahlenwerks ebenfalls zum Höhenflug ansetzte und, Aufwärts-Gap inklusive, auf ein neues Allzeithoch jenseits der 160-Euro-Marke ausbrach. Das am gestrigen Donnerstag sogar noch einmal weiter nach oben geschoben werden konnte. In die Gegenrichtung ging es hingegen, ebenfalls nach Zahlen, für die Tesla-Aktie. Die Papiere des E-Autobauers und ehemaligen Börsen-Highflyers brachen am Donnerstag (Abwärts-Gap inklusive) um 12,1% ein und stürzten unter die 200er-Marke ab. Übrigens: Tesla und SAP waren auch Teil der zahlreichen Chartanalysen, die meine sehr geschätzten Kollegen am Mittwoch im SG Trading Webinar besprochen haben; wer die Veranstaltung verpasst hat, findet hier den Link zur Aufzeichnung. Und der DAX?
Alte Ziele, neue Impulse?
Der deutsche Leitindex konnte am Mittwoch von der SAP-Performance direkt profitieren und auf das Wochenhoch bei 16.921 steigen, schaltete aber schon am Folgetag wieder in den Konsolidierungsmodus. Dabei schieben sich die Notierungen aktuell knapp unterhalb der 16.900er-Marke seitwärts, womit die Unterstützungen zunächst nach oben verschoben wurden: Der erste Halt kann nun an der 16.800er-Schwelle angetragen werden, darunter könnte es zur Schließung der Kurslücke vom Mittwoch und einem weiteren Test des Juli-Hochs bei 16.529 kommen. Auf der Oberseite sollte es im ersten Schritt über das bisherige Wochenhoch bei 16.921 gehen, bevor das aktuelle 2024er-Hoch vom 2. Januar bei 16.963 und die 17.000er-Barriere mit dem amtierenden Allzeithoch vom 14. Dezember bei 17.003 in den Fokus rücken würden. Neue Long-Impulse könnten allerdings erst nach einem Sprung auf eine neue Bestmarke ausgelöst werden.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler