Für mich als karnevalistisch eher uninteressierten Hauptstädter ist der Aschermittwoch eher ein Tag der Freude, besagt er doch, dass die närrische „fünfte Jahreszeit“, im Volksmund je nach Region Karneval, Fastnacht, Fasching oder Fasnet genannt, ihr natürliches Ende gefunden hat. Verstehen Sie mich nicht falsch – dem Grunde nach bin ich durchaus eine Frohnatur, allerdings gilt das ganzjährig, und nach wochenlangen, intensiven Verkleidungsorgien im häuslichen Umfeld (inklusive eines erhöhten Pfannkuchen-Konsums, die andernorts beziehungsweise ebenfalls je nach Region als Krapfen, Berliner, Kräppel oder Kreppel bezeichnet werden) bin ich zugegebenermaßen erleichtert, dass der Spuk vorbei ist. Auf dem Parkett – und damit kommen wir zum eigentlichen Thema – geht die Party allerdings weiter:

Durch die Decke

Abgesehen von einem kurzen Stimmungsdämpfer in Gestalt der US-Inflationszahlen (die mit einem Rückgang auf „nur“ 3,1% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über der erwarteten Preissteigerung von 2,9% lag) setzten die Aktienindizes ihre Hatz nach neuen historischen Bestmarken nämlich unvermindert fort. Während der S&P 500 erstmals in seiner Geschichte über der magischen Marke von 5.000 Punkten notierte, brach der NASDAQ 100 zwischenzeitlich über die 18.000er-Barriere aus und knackte damit die zweite runde Tausender-Marke innerhalb eines Monats. Davon profitierte auch der DAX, der sich sowohl am Donnerstag als auch am heutigen Freitag auf neue Höchststände aufmachte und dabei mittlerweile bereits Kurs auf die 17.200er-Marke nimmt. Das bedeutet:

Short-Squeeze?!

Kann sich der deutsche Leitindex jetzt dauerhaft oberhalb von 17.050 Punkten einrichten – auf diesem Niveau hatte sich zuletzt die obere Begrenzung einer Schiebezone herausgebildet –, wäre sogar eine Art Short-Squeeze vorstellbar; dann nämlich, wenn die spekulativen Shorts, die auf eine Trendumkehr an diesem Kurslevel gesetzt haben, aus dem Markt geschüttelt werden. Auf der Oberseite könnte sich die Rekordjagd damit ohne nennenswerte Hindernisse fortsetzen, während die Chartmarken in der Gegenrichtung klar abgesteckt sind. Unterhalb von 17.050 kann eine Haltelinie an der 17.000er-Schwelle angetragen werden, eine weitere Haltestelle wäre am Zwischenhoch vom 24. Januar bei 16.921 zu finden. Eine Etage tiefer sollte dann die Auffangzone zwischen 16.839 und der 16.800er-Marke stützend wirken, bevor es im Anschluss zu einem Gap-Close der beiden unverändert offenen Kurslücken vom 24. (untere Kante bei 16.627) und vom 22. Januar (untere Kante bei 16.555) kommen könnte, Test des Juli-Hochs bei 16.529 weiterhin inklusive.