(Prime Quants) – Neulich war ich bei meinem Lieblingsitaliener Numero Due und bestellte dort, wie üblich, eine köstliche Pizza Capricciosa. Zugegeben, für die korrekte Aussprache dieses fabelhaften Gerichts musste ich eine Weile üben, aber hat sich die teutonische Zunge einmal an die romanische Geschwindigkeit und Leidenschaft gewöhnt, kommt es wie ein Lied über die Lippen: „Kappritschosa“…aaah, bella Italia! Was so toll klingt, beschreibt allerdings eine Eigenschaft, die nicht unbedingt positiv besetzt ist – capricciosa bedeutet übersetzt nämlich „launisch“, und damit hatten wir in dieser Woche ja ordentlich zu kämpfen: Da war einmal das Wetter, das in den vergangenen Tagen keine Kapriole ausließ – am Ostermontag noch heftige Schnee- und Hagelschauer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt (glücklicherweise hatte ich den Schokohasen am Sonntag gleich gefunden und in häusliche Sicherheit verbracht) und heute sitze ich mit Flipflops an den Füßen und der Sonnenbrille auf der Nase bei 22 Grad Celsius in der Sonne! Die Wetterlaunen waren in dieser Handelswoche aber auch so etwas wie eine Blaupause für die Börsen:

Tendenziell aufwärts

Nachdem die kurze Karwoche eher frostig endete und der DAX mit einem Miniplus von gerade einmal 40 Pünktchen klar hinter seinen eigenen Erwartungen und Möglichkeiten zurückblieb, zeigten die Märkte in den vergangenen Sitzungen deutlich ansteigende Tendenzen: Gut 2 Prozent legte beispielsweise der deutsche Leitindex seit Dienstag zu, neues Allzeithoch bei 12.386 Zählern am heutigen Freitag inklusive! Damit herrscht auf dem Parkett zunächst natürlich eitel Sonnenschein, und das Börsenbarometer bestätigt bislang die statistische Stärke des Monats April, aber ganz so ungetrübt ist die Aussicht dennoch nicht – der heutige Ausbruch über das bisherige Allzeithoch vom 16. März muss in der kommenden Woche erst bestätigt werden, bevor weitere Kursphantasien aufblühen können. Sollte sich der Höhenflug nämlich als Rohrkrepierer erweisen, könnte man im Chart ein klassisches Doppeltop konstruieren – nach einem markanten Top folgt eine Konsolidierungsphase mit einem anschließenden zweiten Hochpunkt. In der Technischen Analyse gilt diese Formation gemeinhin als Beginn einer Trendwende, im vorliegenden Fall der Wechsel vom Aufwärts- in den Abwärtstrend. Die aktuelle Krisenwarnung des Internationalen Währungsfonds IWF, die massive Niedrigzinspolitik der Notenbanken erhöhe die „Risiken für die globale Finanzstabilität“, klingt da beinahe wie eine düstere Prophezeiung. Dennoch:

Saisoneröffnung

Warnung hin, mahnende Worte her – bislang zumindest haben die Märkte jedwede Bedenken durch die Kursentwicklung einfach weggefegt. Gut möglich also, dass wir auch diesmal eine Variante erleben, die vorher niemand auf dem Zettel hatte. Eine nicht unwesentliche Rolle dürfte dabei die gerade neu eröffnete Berichtssaison fürs erste Quartal 2015 spielen. Nachdem die liquiditätsgetriebene Hausse zuletzt ein wenig nachließ, ist durchaus vorstellbar, dass in den kommenden Wochen wieder vermehrt „harte Fakten“ als Bewertungsgrundlage in den Fokus der Anleger rücken und damit den Kursverlauf beeinflussen. Oder überwiegt doch der gute Glaube an die ungebrochene Macht der EZB-Milliarden? Sie sehen es – die Vorhersagen sind derzeit äußerst wechselhaft, typisch April eben! Wie gut, dass es zumindest bei Prime Quants intern aktuell eine klare Richtung gibt: Wir haben die Konsolidierungsphase der Märkte in unserem Sinne genutzt und uns vorrangig mit neuen Programmierungen beschäftigt, die Ihnen in Kürze noch mehr Input im Research-Bereich ermöglichen werden. Dabei überarbeiten wir nicht nur die von Ihnen so hoch gelobten FactSheets, wir erweitern auch das Analyse-Spektrum um zusätzliche, selbst entwickelte Indikatoren. Für uns geht es damit in jedem Fall weiter aufwärts, und ob die Märkte diesem Beispiel folgen, das wird sich im Laufe der Saison wohl zeigen!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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