(Prime Quants) – Die Rallye am deutschen Aktienmarkt läuft auf Hochtouren. Alleine in den ersten beiden Monaten des Jahres 2015 markierte der DAX 17 neue Tops und verbesserte sich um 16,28 Prozent, womit sogar der Auftaktrekord aus dem Jahr 2012 von 16,24 Prozent übertroffen wurde. 13.000, 15.000 oder doch 20.000 Punkte? Dank Draghis EZB-Milliarden überschlagen sich die Analysten und für den DAX scheint es kein Limit mehr zu geben.

Erstes Ziel abgearbeitet

Kein Wunder, denn auf den ersten Blick ist aus Sicht der Charttechnik die Sache klar: Im Jahr 2013 war der DAX mit neuen Rekorden im Gepäck aus dem aufsteigenden Dreieck nach oben ausgebrochen, wodurch neue langfristige Kaufsignale aktiviert wurden. Das erste (kleinere) Ziel, das aus diesem Muster abgeleitet werden konnte, wurde bei 11.177 Punkten in der letzten Februar-Woche bereits erreicht. Der Blick richtet sich nun also auf die zweite Zielzone, die sich aus der Differenz des alten 2007er-Hochs (8.151,57 Punkte) und dem Finanzkrisentief (3.588,89 Zähler) errechnen lässt. Wird diese Distanz von 4562,68 Punkten nämlich an das Ausbruchsniveau bei 8.151,57 angetragen, so ergibt sich ein Ziel bei 12.714,25 Punkten. Doch auch dieses Niveau könnte nur eine Zwischenstation darstellen.

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Chart DAX - 03.03.2015

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DAX – 03.03.2015

Wenn die Super-Hausse ihrem Namen gerecht wird

Legt man die gängigen Verlaufsmuster zu Grunde, dann ließe sich aus dem aufsteigenden Dreieck ein übergeordnetes Ziel bei 14.083,57 Punkten ableiten. Verantwortlich dafür ist die Baisse zwischen den Jahren 2000 und 2003, in der das Leitbarometer 5.947,41 Zähler an Wert einbüßte. Wird diese vertikale Strecke an die alten Tops aus dem Jahr 2000 bzw. 2007 angetragen, so ergibt sich maximales Aufwärtspotenzial bis 14.083/14.114 Punkte. Soweit, so gut. Doch:

Diesen Widerstand haben nur wenige auf der Rechnung

Wie wir bereits erfahren haben, ist es in der Charttechnik üblich, aus der Höhe des Dreiecks Kursziele auf der Oberseite zu ermitteln. Es gibt allerdings noch eine andere (weniger bekannte) Variante, die John J. Murphy in seinem Buch „Technische Analyse der Finanzmärkte“ vorgestellte.

Bei dieser Vorgehensweise wird eine Parallele der unteren (ansteigenden) Trendgerade an das erste markante Hoch angetragen. Man erhält also eine Art Trendkanal, dessen obere Begrenzung jedoch lediglich auf einem Bezugspunkt beruht. In unserer DAX-Analyse würde das 2000er-Hoch diesen Bezugspunkt darstellen. Die daraus resultierende Trendgerade, die in der Fachsprache auch Rückschlagsgerade genannt wird, verläuft im März bei 11.585 Punkten und bildet dort einen charttechnischen Widerstand.

Dem DAX-Höhenrausch stellt sich in Kürze also eine größere Hürde in den Weg, die im ersten Anlauf (nachhaltig) nur schwer zu knacken sein dürfte. Gelingt dem Leitindex aber dennoch der Break, wäre dies ein positives Signal, das einen Anstieg bis 12.714 Punkte initiieren könnte.

Wer im Augenblick auf der Long-Seite noch an der Seitenlinie steht, muss sich also keinen unnötigen Druck machen. Eine abwartende Strategie scheint schlichtweg die einfachste Lösung, denn dreht der DAX an der Rückschlagsgerade bei 11.585 Punkten nach unten ab, würde sich schnell Raum für eine Korrektur ergeben.

Vor allem den Hexensabatt am 20. März gilt es dabei im Auge zu behalten, zumal die Kurse sowohl im Jahr 2012 als auch im Jahr 2013 den ersten großen Verfallstermin für ein markantes Zwischentop nutzten. Für Positionstrader eignet sich das Niveau von 11.585 Punkten dabei sogar für einen spekulativen Short-Trade gegen den laufenden Aufwärtstrend. Den Shorties könnte dabei der fallende VDAX-New in die Karten spielen, der den Anlegern mittlerweile wieder Sorgloskeit attestiert.

Fazit: Die DAX-Rallye ist nach wie vor intakt, trifft aber bei 11.585 Punkten im Monatschart auf Widerstand. Erst wenn diese Hürde aus dem Weg geräumt werden kann, würde sich auf der Oberseite weiteres Aufwärtspotenzial bis 12.714 oder anschließend sogar bis 14.083/14.114 Punkte eröffnen.

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