(Prime Quants) –
Na also, der DAX kann ja doch noch Minus, zumindest diese Erkenntnis kann man aus Handelswoche Nr. 49 des Jahres 2013 mitnehmen. Dabei sah es am Montag noch ganz nach einer direkten Fortsetzung der laufenden Jahresend-Rallye aus, denn der Index setzte mit 9.424,83 Zählern die nächste Rekordmarke. Das war es dann aber auch schon, denn ab Dienstag ging es für die Kurse krachend nach unten. Nach drei Verlusttagen in Folge notiert das Börsenbarometer nun rund 350 Punkte tiefer und damit auf dem Stand von Mitte November. Interessant ist dabei vor allem die Spurensuche nach dem oder den Auslöser(n) dieser Korrekturbewegung, immerhin dann doch der größten seit Ende August. Denn wie für den jüngsten Durchmarsch nach oben, fehlen auch für den aktuellen Rücksetzer nach unten die schlüssigen Erklärungen. Versuchen wir es trotzdem:

Neues aus der Gerüchteküche

Dass den Märkten derzeit eine ausgeprägte Irrationalität anhaftet, das haben wir an dieser Stelle bereits mehrmals verkündet. Dass der DAX dabei auf charttechnische Vorgaben in Form von Widerständen, Unterstützungen etcetera weitgehend verzichtet, das haben wir in den vergangenen Wochen bereits mehrmals erleben dürfen. Dass auch fundamentale Daten nur noch eher beiläufig im Kursverlauf Niederschlag finden, ebenfalls. In den Monaten September bis November schraubte sich der Index ohne erkennbaren Grund um rund fünf Prozent im Schnitt nach oben. Und genauso „grundlos“ kam er in nur drei Tagen um gut drei Prozent zurück. Gut, die Fed hat am Mittwoch im Beige Book den Konjunkturausblick ein wenig fröhlicher formuliert als sonst, und natürlich wurde postwendend vom baldigen Ende der ultralockeren Geldpolitik gemunkelt. Aber ich bitte Sie – das hatten wir nun weiß Gott nicht zum ersten Mal, als Argument für ein Ende der laufenden Hausse ist das definitiv zu wenig, zumal die EZB den Präsidenten Draghi nur einen Tag später schon besänftigend „wir sind bereit und fähig zu handeln!“ säuseln lässt. Was ist also dann der Grund?

Rolle rückwärts

Die Wahrheit ist – es gibt ganz offensichtlich Anleger, denen die Gewinne seit September schlichtweg ausreichten und die nun ebenso schlicht, dafür aber ergreifend ihre monetären Schäfchen ins Trockene bringen wollten. Zu Recht, schließlich waren das dieselben, die den Rallye-Schub durch ihre konsequenten Käufe überhaupt erst initiierten. Dass dabei diejenigen kalt erwischt wurden, die der Hausse zu lange misstrauten und erst relativ spät auf dementsprechend hohen Niveau in den Bullenmarkt einstiegen, liegt auf der Hand und in der Natur der Sache. Das große Heulen und Zähneklappern ist dabei jedoch verfrüht und zudem nicht angebracht, denn in dieser Rolle rückwärts liegt jetzt die nächste Chance für alle, die bis zum Jahresende noch den ein oder anderen Gewinntrade realisieren möchten oder müssen, denn:

Abgerechnet wird zum Schluss!

RSind wir doch mal ehrlich, was ist denn schon groß passiert? Ein seit geraumer Zeit heißgelaufener Markt ist wieder auf normale Betriebstemperatur heruntergekühlt worden, und das ist grundsätzlich positiv. Schließlich haben zahlreiche Anleger (jawohl, da zählen wir durchaus selbstkritisch auch uns dazu) von den Kursteigerungen seit Rallye-Beginn im September bislang kaum oder gar nicht profitiert, und für all jene kommt jetzt möglicherweise doch noch eine der letzten Gelegenheiten in diesem Jahr, sich am Markt long zu positionieren.

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