(Prime Quants)

Liebe Leserinnen und Leser,

der Westen schmiedet einen Pakt mit Machthaber Assad und sogleich bricht an den Märkten Jubelstimmung aus. Prompt ziehen DAX, MDAX & Co. mit neuer Kraft von unten herauf nach oben. Und auch an der Wall Street scheinen die US-Indizes den Korrekturmodus zu beenden, um die Allzeithochs erneut ins Visier zu nehmen. Wie ist diese Situation einzuschätzen? Handelt es sich um eine Überreaktion oder wird jetzt tatsächlich ein neuer Aufwärtsschub angeschoben. Wir begeben uns auf Spurensuche. Im Detail:

Fakt ist: Alleine mit der Entspannung im Syrienkonflikt ist das Kursplus nicht zu erklären. Vielmehr sorgen vor allem überraschend starke Konjunkturdaten aus China und Japan für kräftigen Rückenwind. Im Land der aufgehenden Sonne zeigt sich dabei eines: Die Billiggeldpolitik funktioniert – jedenfalls zunächst. Zwischen April und Juni legte die japanische Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,8 Prozent zu. Selbst die Regierung wurde von diesem Anstieg überrascht, denn sie hatte lediglich ein Plus von 2,6 Prozent auf dem Zettel stehen. Entscheidend ist aber:

Japan als Blaupause für den Rest der Welt?

Die Japaner verfolgen wie die US-Notenbank FED eine ultralockere Geldpolitik. Teilweise agiert die Bank of Japan (BoJ) sogar noch aggressiver, doch das Risiko scheint sich zu lohnen. Noch im vergangenen Jahr wurde Japan in den Medien als „kranker Mann“ bezeichnet. Nun läuft die Konjunktur im technologieverliebten Land so gut wie nirgends sonst auf der Welt. Der japanische Erfolg könnte nun die US-Notenbanker dahingehend motivieren, die Geldschleusen doch noch etwas länger als geplant offen zu halten. Jedenfalls wächst diese Hoffnung unter den Akteuren am Aktienmarkt und drängt die Sorgen über ein vorzeitiges Ende der Anleihekäufe in den Hintergrund.

DAX in Lauerstellung

Der DAX profitiert von der steigenden Risikobereitschaft. Noch liegen zwar keine durchschlagenden Kaufsignale vor, doch mit Kursen im Bereich von 8.500 Punkten hat sich der Markt in eine hervorragende Ausgangslage gebracht. Auf die „Schnelle“ ist daher durchaus mit neuen Allzeithochs zu rechnen. Wie viel Dynamik diese anschließend tatsächlich in den Markt bringen, steht allerdings noch auf einem anderen Blatt. Vor allem die noch offene Kurslücke (Gap) knapp oberhalb von 8.300 Zählern sorgt unter Charttechnikern für Skepsis, denn früher oder später dürfte sie wieder geschlossen werden – doch das sind „relative“ Begriffe. Unser Fazit: Die Bullen haben Oberwasser und bis zum Hexensabbat am 20. September (großer Verfalltermin) dürfte sich an der bullishen Gemengelage nur wenig ändern. Doch dazu mehr in der kommenden Woche.

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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