(Prime Quants) – Gold und Silber zählten zu den Top-Performern der vergangenen Woche. Damit scheint die Bärenmarktrallye in diesem Segment an Fahrt aufzunehmen. Denn von einer Trendwende kann bislang noch nicht gesprochen werden. Damit stehen viele Investoren vor der wichtigen Frage, ob die Edelmetalle im Portfolio wieder eine höhere Gewichtung erhalten sollten. Eine entscheidende Determinante für die Goldpreisentwicklung ist dabei die Höhe der realen Verzinsung für Anleihebesitzer.

Hierzu haben wir in nachfolgendem Chart die Realzinsen (= Zinsniveau abzüglich Inflationsrate) für 10-jährige amerikanische Anleihen dem Goldpreis seit 2003 vergleichend gegenübergestellt. Es offenbart sich, dass in der Tendenz steigende Realzinsen mit einem sinkenden Goldpreis und sinkende Realzinsen mit einem steigenden Goldpreis einhergehen. So geschehen in beeindruckender Weise von Januar 2009 bis etwa Januar 2012. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch noch, dass Ende 2012 in den USA am langen Zinsende negative Realzinsen vorherrschten. Dies bedeutet konkret, dass die Inflation höher war als die Verzinsung lang laufender Anleihen. In dieser Zeit war die Euphorie für Gold am höchsten. Nur wenige Gold-Enthusiasten konnten sich einen Preisrückgang bei Gold in einer Grössenordnung von 30% vorstellen.

Chart Realzinsen/Gold/US-Anleihen

Seit Beginn 2013 entwickelte sich dann aber der Goldpreis kräftig in Richtung Süden, obwohl die realen Zinsen weiterhin noch sehr niedrig waren. Wie sich im Nachhinein herausstellte, hatte der Goldpreis in dieser Phase lediglich einen deutlichen Anstieg der realen Zinsen vorweggenommen.

Interessant wurde es nun in den vergangenen beiden Wochen: sowohl der Goldpreis als auch die realen Zinsen sind weiter gestiegen. Dies lässt in der Konsequenz nur einen Schluss zu: Entweder handelt es sich bei dem Anstieg des Goldpreises lediglich um eine Bärenmarktrallye oder der Goldpreis nimmt dieses Mal einen Rückgang der realen Zinsen vorweg. Daher sollten Investoren nur dann grössere Edelmetallpositionen aufbauen, wenn sie davon ausgehen, dass die Zinsen wieder deutlich zurückgehen werden.

Wochenrückblick

Die Gewinner der vergangenen Woche waren neben dem Metallsektor ebenfalls der Getreidesektor. Auf Sicht von 4 Wochen sind die Getreide allerdings überwiegend noch im negativen Bereich, während sich die Metalle inzwischen in deutlich positives Terrain vorarbeiten konnten.

Bei den Devisen gab es per Saldo kaum Bewegung. Hier könnte es in der kommenden Woche recht spannend werden, da sich sowohl das britische Pfund als auch der Euro an wichtige Widerstände heranschieben konnten. Sollte hier ein Ausbruch nach oben gelingen, dann würde das im Umkehrschluss den Abwärtsdruck auf den USD verstärken.

Der Energiebereich profitiert weiterhin von den politischen Spannungen in der arabischen Welt. Ein Ende ist hier nicht absehbar. Wir erwarten hier eher einen Ausbruch nach oben.

Bei den Softs steht Baumwolle kurz vor einem wichtigen Widerstand.

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