(Prime Quants) – 6,4 Prozent Tagesverlust lassen Axel Springer am Mittwoch die Rote Laterne unter den deutschen Aktiengesellschaften übernehmen. Gigaset ist mit -3,6 Prozent relativ weit entfernt von den Kursverlusten des Medienunternehmens. Die Aktie notiert zum Mittag bei 33,94 Euro. Nach Zahlen und einem Dementi zu einer möglichen Übernahme fällt die Aktie scheinbar ins Bodenlose.
Die Zahlen selbst waren eigentlich im Rahmen und sind keine unangenehme Überraschung. 628 Millionen Euro EBITDA gegenüber 615 Millionen Euro, die erwartet wurden Reihen sich ein in den Umsatz von 3,31 Milliarden Euro (erwartet: 3,30 Milliarden Euro). Lediglich die Dividende wird mit 1,70 Euro klar tiefer ausfallen als erwartet. Dazu kommt, dass der Ausblick allgemein als schlecht bezeichnet wird. Für 2013 wird vom Management ein niedriges einstelliges Umsatzplus erwartet, allerdings soll gleichzeitig der operative Gewinn leicht sinken, was den Aktionären nicht schmecken dürfte. Gewinnmitnahmen dürften damit wahrscheinlich werden, hieß es auf dem Parkett. Mit den heutigen Kursverlusten fällt Axel Springer auf das Niveau zurück, von dem aus Anfang Februar eine kleine Rallye begann. Anstelle von 36,87 Euro in der Spitze kostet der Anteilsschein jetzt eben unter 33 Euro.
Damit trübt sich auch die langfristige Technik ein. War zuvor noch der Bereich um 38,00 Euro nächste Zielzone, so ist das Unternehmen jetzt weit davon entfernt. Die nahe Zukunft wird zeigen müssen, ob der Bereich bei 34 Euro gehalten werden kann oder ob es gleich weiter runter geht. Die Unterkante des zu befürchtenden Abschlagsgewitters liegt bei 30,92 Euro. An dieser Marke war die Aktie im letzten Jahr bereits zweimal erfolgreich wieder nach oben gedreht. Aus sehr kurzfristiger Sicht könnten die heutigen Gewinnmitnahmen auch zu einer Überreaktion in der Aktie führen, die am Donnerstag von antizyklischen Spekulanten zum Longeinstieg auf Tagesbasis genutzt werden könnte. Kurz vorm Mittag wurde noch bekannt, dass mögliche Spekulationen über die Übernahme von ProSiebenSat.1 eher ins Land der Gerüchte gehören und dort bleiben sollten. Nach Ansicht des Axel Springer Chefs sei das Unternehmen zu groß und zu teuer, um eine ernsthafter Übernahmekandidat zu sein.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler