(Prime Quants) – Das wars dann wohl oder doch nicht? Die negativen Nachrichten in der Solarbranche reißen auf dem deutschen Markt nicht ab. Die Deutsche Börse nimmt Anpassungen an ihren Indizes vor und Solarworld ist betroffen. Als Reaktion auf die Meldung fällt die Aktie am Mittwoch und steht mit 2,24 Prozent Kursverlust zum Mittag bei 1,22 Euro.
Zwei Neue wird es im TecDAX und im MDAX geben. Norma Group ersetzt zum 18 März Vossloh im MDAX. Und mit Solarworld wird der ehemalige Branchenprimus der Solarwerte aus dem TecDAX durch die Norma Group ersetz. Der Niedergang der deutschen Solarbranche scheint damit einen weiteren Schritt Richtung Vollendung zu gehen. Die im Grunde zukunftsträchtige Branche ist nicht erwachsen genug geworden und konnte sich nicht genug von staatlicher Alimentierung lösen, um auf dem Level mitzuspielen, dass Platzierungen in den großen Indizes in Deutschland möglich sind.
Aus Jahressicht ist auf den ersten Blick zu sehen, dass der Rauswurf aus dem TecDAX eher Ergebnis als Ursache für den Kursverfall herhalten kann. Nachdem die Branche im letzten Jahr schon kräftig durchgeschüttelt wurde, schien Solarworld als der stärkste unter den Solarwerten übrig zu bleiben. Jetzt allerdings scheint es eher so zu sein, dass die deutschen Unternehmen in diesem Markt in der relativen Bedeutungslosigkeit, zumindest international betrachtet, verschwinden werden. Für die Aktionäre von Solarworld ist der Austritt aus dem TecDAX Fluch und Segen zugleich. Segen, da der Wert dann auch aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwindet oder zumindest weniger beachtet wird und somit unattraktiver für kurzfristige Spekulationen wird. Fluch, da ohne die Notierung in einem der bedeutenden Indizes in der Zukunft die Geldgeber auch schwerer von der Attraktivität des Unternehmens zu überzeugen sind und sich mögliche Probleme bei der Fremdfinanzierung auftun werden. Spannend wird die Post-TecDAX-Ära dennoch für alle Beteiligten bei Solarworld werden.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler