(Prime Quants) – Eine gestrichene Dividende ist schon eine wirkliche unangenehme Meldung für die Aktionäre. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Papier von ThyssenKrupp am Dienstag das Schlusslicht im DAX bildete und mittlerweile fröhlich auf und ab hüpft. Bis zu 5 Prozent Kursverlust standen schon vorbörslich auf dem Kurszettel. In den ersten Minuten auf dem Parkett summieren sich die Abschläge zu knappen 2 Prozent auf einen Kurs bei 15,58 Euro. Mittlerweile notiert die Aktie schon bei Plus 0,15. Welche Änderungen im Unternehmen anstehen, um die Situation wieder zu verbessern, wird jeden Anleger interessieren.

Kurzarbeit – das Wort, das Angestellte verärgert, fällt. ThyssenKrupp will sie verlängern. Flexibler Einsatz des Personals ist spätestens seit 2008 ein probates Mittel, um schwierige Zeiten zu überbrücken. Was dem Angestellten ein Dorn im Auge, ist dem Unternehmen ein willkommenes Instrument, braucht man doch weniger hart anzupassen, um auf veränderte Gegebenheiten zu reagieren. Deutlich ausgedrückt federt Kurzarbeit ein „Hire-and-Fire“ ab. In guten Zeiten werden zwar weniger Menschen eingestellt, dafür verlieren in der sogenannten „Saure-Gurken-Zeit“ weniger ihren Job. Darüber hinaus fallen weniger Kosten für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter an. Für die Unternehmen ist dieses Werkzeug jedenfalls ein gutes Mittel, um beim Personal relativ flexibel auf veränderte Marktsituationen reagieren zu können.

Chart ThyssenKrupp (WKN 750000)

2.200 der 17.500 Mitarbeiter in Deutschland stehen momentan unter Kurzarbeit. Die aktuellen Pläne dazu sollen verlängert werden. Hintergrund der Überlegungen sind die als außerordentlich schlecht bewerteten Zahlen von ThyssenKrupp. Das Unternehmen verliert im Quartal massiv, da die Werke in Brasilien und den USA mit 5 Milliarden Euro Abschreibungen ihren Weg in die Bücher fanden. Zwar verdiente das Unternehmen unterm Strich Geld, doch die nächste unangenehme Meldung traf dann die Aktionäre direkt. Das Unternehmen streicht die Dividende zusammen.

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Dennoch: Es heißt, dass nur ein König jeder Situation etwas Positives abgewinnen kann. Unternimmt man den Versuch König zu sein, lässt sich sagen, dass mit den gigantischen Abschreibungen auf die Werke auf den amerikanischen Kontinenten in Brasilien und den USA endlich ein Ende, mit Schrecken zwar aber dennoch ein Ende, gefunden werden kann. Das Engagement dort hat jetzt kaum noch böses Überraschungsmoment übrig.

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