(Prime Quants) – Unter einem „Hype“ versteht man im Volksmund etwas besonders spektakuläres. An der Börse sagt man dazu kurzum: Apple. Jedenfalls war dies in den vergangenen Jahren so. Mit einem Gewicht von mehr als 10 Prozent hat die Aktie fast im Alleingang den US-amerikanischen Technologieindex Nasdaq 100 in diesem Jahr über die Marke von 2.000 Punkten befördert. Wie die Nachrichtenagentur dpa Anfang des Jahres berichtete, hätte der Dow Jones in diesem Jahr sogar die Marke von 15.000 Punkten geknackt, wenn im Jahr 2009 nicht der Netzwerkausrüster Cisco sondern Apple in den ältesten Aktienindex der Welt aufgenommen worden wäre. Auf die Berechnung kam im Frühjahr Adam Nash, Manager bei Greylock Partners.

Apple war/ist das Nonplusultra und nur allzu oft machten Aussagen wie „wenn Apple kippt, kippt der Markt“ die Runde. Zumindest auf den Nasdaq 100 trifft dies leider ansatzweise zu. Für die Anleger gibt es vielmehr nur ein Problem: Setzt man sein Geld nun auf den schwächelnden Champion oder auf den gefallenen Star, der ganz langsam wieder an Glanz gewinnt. Gemeint ist natürlich der Vergleich zwischen Apple und Nokia.

Chart Nokia (WKN NOK1V)

Die Wette ist auch eine Entscheidung, wie viel Vertrauen man den Analysen der Finanzinstitute schenkt. So wird Apple in den letzten 20 Analysen stolze 18 Mal (90 Prozent) als „kaufenswert“ eingestuft, und nur zwei Mal (10 Prozent) mit „halten“. Der Begriff „Verkaufen“ scheint mit Apple nicht kombinierbar, weshalb er in den letzten 20 Analysen überhaupt nicht auftaucht. Verkaufen geht bei Apple nur in eine Richtung – an den Verbraucher. Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei Nokia: 15 Verkaufsempfehlungen stehen hier einer Kaufempfehlung gegenüber. Vier Mal stufen die Experten die Papiere dabei als „haltenswert“ ein.

Chart Apple (WKN AAPL)

Die Kurse zeigen seit dem Sommer jedoch ein anderes Bild. Während es für Apple seit Ende September rund 24 Prozent nach unten ging, sattelte die finnische Konkurrenz im gleichen Zeitraum fast 40 Prozent auf. Der Trend ging also in den vergangenen Wochen weg vom Platzhirschen hin zum Underdog, der verlorenes Terrain zurückerobern will. Ob dies geling, steht natürlich noch in den Sternen. Doch unter trendfolgenden Aspekten haben die Nokia-Aktien die besseren Karten – schließlich befinden sie sich im Aufwärtstrend, während sich Apple zunehmend unterhalb des GD200 im Abwärtstrend etabliert.

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