(Prime Quants) – Es gibt neues vom Berliner Flu(ch)hafen. Wie die Bild-Zeitung am Morgen berichtet, könnten die Kosten für das Großprojekt auf insgesamt 4,5 Mrd. Euro steigen. Nur zum Vergleich: Das höchste Gebäude der Welt der Burj Khalifa in Dubai schlug mit Baukosten von rund 1 Mrd. Euro zu Buche. Wenn man in Berlin aber noch 1,5 Mrd. Euro drauflegt, könnte man sich für zirka 6 Mrd. Euro auch einen Flugzeugträger der Nimitz-Klasse auf die Spree legen. Die Herstellung dauert „nur“ rund fünf Jahre – also für Berliner Verhältnisse Nullkommanichts. Ob Air Berlin-Chef Hartmut Mehdorn noch über unseren kleinen Vergleich lachen kann, bleibt fraglich.

Chart Air Berlin (WKN AB100D)

Die Kapriolen rund um das Bauprojekt liegen wie Blei auf den Kursen der Fluggesellschaft und legen ein schwarzes Tuch auf eigentlich positive Nachrichten. Mehdorn wurde im vergangenen Sommer als Sanierer in das Unternehmen geholt. Und er kann in dem hartumkämpften Markt sogar erste Erfolge vorweisen. So brachte die Kooperation mit der arabischen Fluggesellschaft Etihad nach dpa-Informationen einen Erlös von 50 Mio. Euro. Ähnlich gute Ergebnisse sollen nun auch durch die Zusammenarbeit mit Air France-KLM angestoßen werden. Das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 170 Mio. Euro. „Das Air-Berlin-Team hat geliefert“ lobte Mehdorn noch im November.

Der Aktie halfen diese positiven Impulse bislang nicht auf die Sprünge. Im November ging es für die Papiere 6,83 Prozent bergab. Auf Jahressicht muss sogar ein Kursverlust von knapp 43 Prozent verkraftet werden. Noch im Mai 2007 wurden die Anteilsscheine auf Notierungen von 20,00 Euro taxiert. Jetzt sind die Kurse auf dem Weg zum Pennystock. Doch das Abschlagsfestival dürfte auch irgendwann ein Ende finden. Insgesamt sollte das Unternehmen die Herausforderungen aber meistern, wenngleich dies länger dauern dürfte als bisher erhofft. Wir sehen weitere Kursschwächen daher als Einstiegsgelegenheit. Eventuell gelingt es Mehdorn sogar einen neuen Wachstumszyklus anzustoßen. Die breite Maße der Anleger wird dies aber wohl erst erkennen, wenn das erste Flugzeug dann doch tatsächlich vom neuen Airport abhebt. Wir trauen Air Berlin trotz der negativen Schlagzeilen im kommenden Jahr eine Erholung zu.

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