(Prime Quants) – Was der Lufthansa gelungen ist, geht bei Fresenius Medical Care am Mittwoch nicht. Die Aktie verliert nach Quartalszahlen deutlich und liegt nach der ersten Handelsstunde tief im roten Bereich. Mit 3,16 Prozent Kursverlust geht es tief in den Keller. Die Aktie fällt zwischenzeitlich auf 54,94 Euro. Doch warum fällt die Aktie so stark und belegt den letzten Platz im DAX?

Die Gewinne vor Steuern und Zinsen sind im dritten Quartal 2012 leicht höher, als noch im Vorjahresquartal, verfehlen mit 568 Mio. Euro die Prognosen jedoch um 31 Mio. Euro. Beim Umsatz kann das Unternehmen 18 % zulegen und kommt auf 14,1 Mrd. Euro. Das Unternehmen peilt Presseberichten zufolge ein Rekordjahr an, auch wenn die Prognosen vorsichtiger ausgedrückt werden.

Im Grunde sind das zwar keine berauschenden Ergebnisse, aber auch auf den ersten Blick nicht hinreichend um die herben Kursverluste zu erklären. So hoch waren die Abweichungen von den Prognosen dann doch nicht. Was allerdings problematisch sein könnte ist das Verhältnis von Umsatz und Gewinn beziehungsweise dessen Entwicklung. 18 Prozent Umsatzplus stehen 6 Prozent Gewinn vor Zinsen und Steuern gegenüber. Für sich genommen sind derartige Wachstumszahlen beim Gewinn als äußerst solide zu betrachten. Jedoch scheint relativ viel Aufwand (hier in Form von zusätzlichen Umsätzen) nötig gewesen zu sein, um diese Zuwächse zu erreichen. Möglicherweise zweifeln einige Anleger an der Effektivität oder Persistenz solcher Ergebnisse, was die Aktie heute in den Keller schicken würde. Zumindest könnte das eine Erklärung sein.

Technisch rutscht FMC damit auf die Tiefstkurse der letzten 30 Tage Und befindet sich auch schon in der kurzfristig gültigen Unterstützung. Fällt die zum heutigen Handelsende per Schlusskurs, könnte sich weiteres Abwärtspotenzial entladen und den Kurs in Richtung Sommertiefs bei 53 Euro fallen lassen.

 Chart Fresenius (WKN 578580)

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Sebastian Jonkisch studierte an der Freien Universität Berlin Volkswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Finanzierung und Investitionen, Finanzwissenschaft und Ökonometrie. Bei Prime Quants geht der Diplom-Volkswirt und Querdenker vor allem komplexeren Fragestellungen rund um die quantitative Finanzanalyse auf den Grund.
Sebastian Jonkisch, Wirtschaft
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