(Prime Quants) – Ist der finnische Mobiltelefonhersteller tatsächlich 7,7 Mrd. Euro wert? Alleine seit dem Schulterschluss mit Microsoft (Anfang 2011) wurden 4,8 Mrd. Euro in den Sand gesetzt. Die Aktie wurde damals noch auf rund 8,00 Euro taxiert und hat seitdem mehr als 70 Prozent an Wert eingebüßt. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete „halbierten sich“ in diesem Zeitraum „die Barreserven auf 3,6 Milliarden Euro“. Doch mit 3,6 Mrd. Euro muss doch ein Unternehmen wieder in die Spur gebracht werden können?
Fakt ist: Schlechter kann die Situation bei dem einstigen Vorzeigeunternehmen nicht mehr werden. Im dritten Quartal mussten die Finnen den sechsten Quartalsverlust in Folge ausweisen. Das Minus betrug dabei stolze 969 Millionen Euro (im Vorjahr waren es noch 68 Mio. Euro gewesen). Im Schnitt wurde ein Nokia-Handy zu 43 Euro verkauft, was in keinem Verhältnis zum Apple iPhone steht, das jenseits von 600 Euro über die Ladentheke geht. Die Probleme haben längst auch die Ratingagenturen erkannt, die – wie bspw. Fitch – die Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau senkten.
Die Aktie dümpelt derweil bei 2,00 Euro herum – und gerade das macht die Aktie ja interessant, zumal sich die Kurse von dem Juli-Tief bei 1,33 Euro relativ rasch erholten. Sicherlich spielte hier auch der festere Gesamtmarkt eine Rolle. Wer Nokia-Aktien kauft, der muss darauf hoffen, dass die Partnerschaft mit Microsoft doch noch Früchte trägt. Die neue Smartphone-Reihe Lumia – die ehrlich gesagt besser ist als ihr Ruf – verkaufte sich im dritten Quartal allerdings nicht mehr ganz so gut, wie noch drei Monate zuvor. Jetzt liegt die Hoffnung auf dem Weihnachtsgeschäft. Hier muss Nokia punkten. Und das wissen die Finnen. Deshalb erscheinen im November die neuen Modelle Lumia 820 und 920, die mit den Microsoft-System Windows Phone 8 ausgestattet sein sollen. Spannend werden daher vor diesem Hintergrund die Zahlen zum vierten Quartal, die aber erst Anfang 2013 erscheinen. Gelingt der Turnaround, dürfte der Boden zunehmend an Kontur gewinnen.
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