(Prime Quants) – Bei 2,21 Euro hat die Aktie der Commerzbank Anfang Februar ihr vorläufiges Jahreshoch gefunden. Der jüngste Impuls aufwärts reichte nach einem Rücksetzer auf 1,12 Euro Mitte Juli immerhin für einen Anstieg bis 1,65 Euro. Doch strenggenommen befinden sich die Papiere noch immer im Abwärtstrend, denn die Folge immer tieferer Hochpunkte wurde – trotz zwischenzeitlicher September-Gewinne von 30 Prozent – noch nicht gebrochen. Heute ist die Aktie wieder vorne mit dabei und verbessert sich zur Stunde um 2,66 Prozent auf 1,426 Euro. Klarheit bringt die Konterbewegung allerdings nicht in das weiter sehr interpretationsoffene Chartbild.

Auf der Contra-Seite ist festzuhalten, dass die Aktie nach mehreren Versuchen im Februar und März auch im September an der langfristigen 200-Tage-Linie gescheitert ist. So schnell wie die Kurse zwischenzeitlich nach oben geschossen waren, so schnell wurden die festeren Notierungen auch wieder abverkauft – der klassische Bumerang. Halt bot nun das Juli-Top, das bei 1,39 Euro zu finden ist. Doch solange der Bereich von 1,53 Euro nicht überboten wurde, darf dieser Reaktion keine besonders hohe Bedeutung beigemessen werden. Denn nicht zu vergessen ist das Level von 1,26 Euro, auf dem in den letzten drei Jahren der meiste Umsatz generiert wurde. Anleger sollten diese Tatsache zumindest im Hinterkopf behalten.

Positiv ist festzuhalten, dass sich die Kurse recht deutlich von den Tiefstkursen im Juli nach oben absetzen konnten, auch wenn das höhere Niveau sofort Verkäufer auf den Plan rief. Ein Umstand, an den man sich als Comba-Aktionär schlichtweg gewöhnen muss, schließlich gibt es nicht viele Aktien im DAX auf Pennystock-Niveau. Das lockt automatisch Zocker an. Und die sind bekanntlich auch sehr flink wenn es um das Thema Gewinnmitnahmen geht.

Chart Commerzbank (WKN 803200)

Ausblick: Konkrete Perspektiven gestalten sich sehr schwierig, das muss bei dieser Konstellation so akzeptiert werden. Entspannen würde sich die Situation oberhalb von 1,53 Euro, wo im Augenblick auch die 200-Tage-Linie verläuft. Nachhaltig darüber dürfte es daher wohl nur mit fundamentalem Rückenwind gehen. Lukrative Nachkaufgelegenheiten sehen wir bei 1,33 Euro und weiter unten auf dem Niveau rund um 1,21/1,22 Euro. Wirklich kritisch wird es erst darunter. Fazit: Der große Befreiungsschlag wurde vertagt. Der Abwärtstrend hält an – vorerst.