Netflix oder amazon Prime? Diese Frage steht oft im Raume, wenn sich Freunde über Video on Demand unterhalten. Es gibt zwar auch andere Anbieter wie SkyGo und maxdome, aber im Grunde teilen sich die beiden Erstgenannten den Markt auf. Unumstritten ist, dass TV-Streaming von nahezu jedermann als die Zukunft betrachtet wird. Nicht anders lässt sich der Aktienkurs von Netflix erklären. In einer Wachstumsbranche explodiert das Papier, nur um kurz danach wieder stark zu fallen und kurz darauf – Sie ahnen es – wieder steil nach oben zu drehen. Zuletzt bedeutete das für die Aktie von Netflix ein Tagesplus zum Wochenausklang von 5,8 Prozent auf 358,82 US-Dollar. Was ist jetzt in den nächsten Sitzungen zu erwarten?

Warum TV-Streaming so vielversprechend ist

Neben dem offensichtlichen Grund, dass man bei TV-Streaming unabhängig von der Sendezeit wird, gibt es noch andere Elemente, die es aus Anbietersicht zum favorisierten Format machen. Zum Beispiel: Messbarkeit. Haben Sie schon einmal von den Testhaushalten gehört, die per Spezialfernbedienung ihr Fernsehverhalten an die GfK melden? Die so ermittelten Daten werden zu Einschaltquoten umgemünzt und auf absolute Zuschauerzahlen hochgerechnet. Mit diesen Zahlen entscheiden dann Sendeleitungen, was sie in Zukunft ausstrahlen, und Werbekunden erurieren, ob und für wie viel Geld sie in entsprechenden Sendungen Anzeigen schalten. Was wäre, wenn alle(!) Haushalte an dieser Messung teilnehmen? Die Daten wären wahrscheinlich viel aussagekräftiger. Genau das passiert beim Internetfernsehen. Wer wann was gesehen hat, zumindest welcher Account, ja sogar, wer wann welchen Trailer abgebrochen hat. All das und mehr wird im TV-Streaming erfassbar. Die Idee dahinter ist, dem Nutzer so ein besseres, auf ihn zugeschnittenes Programm liefern zu können. Und: Solange Internetfernsehen weiter wächst, desto stärker sollten die Streaminganbieter wie amazon und Netflix zulegen können. Der Markt ist heiß begehrt. Ganz besonders, wenn jetzt auch die Telekom in dieses Segment einsteigen möchte. Ganz zu schweigen von Disney. Und für die Aktien heißt das im Moment: Aufwärts!

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Allzeithoch zurückerobern!

So auch für das Papier von Netflix. Das hat nämlich am letzten Freitag satte 5,8 Prozent an der Nasdaq zugelegt. Der Preis für einen Anteilsschein liegt bei 358,82 US-Dollar. Nachdem ihr zuletzt die Luft ausgegangen ist, zieht die Aktie wieder kräftig an – das Allzeithoch liegt immerhin bei 418,97 US-Dollar und stammt vom Juli 2018. Bis dahin fehlen noch rund 15 Prozent. Klingt nach viel, ist aber machbar, wenn man bedenkt, dass Netflix im Tief zuletzt bei 316,78 US-Dollar gehandelt wurde. Das Ziel nach oben ist jedenfalls mit dem Allzeithoch bei den schon erwähnten 418 US-Dollar gesetzt. Allerdings könnte sich kurzfristig der Bereich um 362 US-Dollar als Widerstand entpuppen (die Notierungen aus der zweiten Julihälfte). Den gilt es zu durchbrechen, damit das Rekordhoch angegriffen werden kann. Bei diesem Top stünde dann der dritte Test von Notierungen über 400 US-Dollar an. Über die runde Marke hatten die Notierungen nämlich schon zwei Anläufe geschafft, konnten sich aber nicht lange darüber halten.

Für die Unterseite gilt, dass der steile Aufstieg – das 52-Wochentief liegt bei 164,73 US-Dollar – auch dazu führt, wenig Unterstützung zu finden. Die Apriltiefs um 280 US-Dollar sind hier zu nennen. Knapp darüber verläuft im Moment der GD200, weshalb hier besonderes Augenmerk auf die Kurse zu legen ist. Darunter wird es trüb, denn erst wieder um 200 US-Dollar (die Notierungen von September 2018 bis zum Jahreswechsel) ist dann mit weiteren Unterstützungen zu rechnen.

Ob die Aktie übertrieben gut gelaufen oder noch Luft nach oben ist, muss die Zukunft zeigen. Wenn Sie sich jedoch dem optimistischem Lager anschließen und erwarten, dass Netflix weiter eine wichtige Rolle am Streamingmarkt spielen wird, dann können Sie sich mit dem Endlos Turbo (CY82BG) der Citi positionieren. Halten Sie die Bewertung der Aktie für übertrieben, dann wäre der Endlos Turbo (CQ8PUT) der Citi eine passende Alternative.