Und zwar Bullen-Falle, um ganz präzise zu sein! Noch besteht zwar die Möglichkeit, dass es sich bei dem Rücksetzer vom Freitag lediglich um eine Art „Strafrunde“ oder „Umweg“ auf dem Weg zu weiteren Kursgewinnen handelt, aber der deutliche Rutsch unter die 200-Tage-Linie UND unter die 15-Euro-Barriere lässt doch einige Alarmlampen aufleuchten. Höchste Zeit also für einen schnellen Chart-Check bei Evotec:
Die Geschichte von der fulminanten Mai-Rallye ist bekannt – Evotec kletterte nahezu ansatzlos vom Jahrestief bei 12,07 Euro bis auf das Erholungshoch bei 15,99 Euro und riss dabei vor lauter Kaufdruck auch gleich noch eine Kurslücke in den Chart, die sich über den Bereich von 13,47 Euro und 12,78 Euro erstreckt. Diese Chartmarken behalten wir schon mal für später im Hinterkopf, der erste Blick geht aber zur 15-Euro-Barriere, denn die steht nun wieder auf dem Prüfstand. Kann Evotec diese Hürde direkt und per Tagesschluss zurückerobern – bravo, denn dann eröffnet sich wieder Raum bis zum GD200 (15,43 Euro) sowie die 16-Euro-Schwelle mitsamt dem amtierenden Juni-Top und natürlich die alten Zwischenhochs bei 16,70/16,90 und darüber (immer noch und immer wieder) das gute alte, nie mehr erreichte November-Top bei 19,82 Euro.
Sollte Evotec jedoch erneut unterhalb von 15 Euro aus dem Handel gehen und den Kontakt zu der wichtigen Haltezone in den kommenden Sitzungen womöglich verlieren, dann könnte es schnell noch einmal richtig ungemütlich werden: Sobald die Aktie unter den massiven Stützbereich bei 14,50 abrutscht, müsste der nächste Test der 14er-Haltelinie einkalkuliert werden; hält auch diese Unterstützung dem Verkaufsdruck nicht stand, würde noch einmal das bereits erwähnte Gap in den Fokus rücken, dessen Schließung A früher oder später eingeplant werden sollte und B eine Beschleunigung bis in den Bereich von 12,50 Euro bewirken könnte. Von dort wäre es dann auch nicht mehr allzu weit bis zum Jahrestief…
Da schadet es nicht, noch einen kurzen Blick auf den Seasonal Chart zu werfen, und der zeigt an, dass sich Evotec noch bis zum 21. Juli in der trendstärksten Short-Phase des Jahres befindet, in der im Schnitt -11% an Kursverlusten auflaufen. Danach allerdings wechseln die Vorzeichen, denn mit dem 21. Juli beginnt die zweitstärkste Long-Phase, in der mit durchschnittlichen Gewinnen von 12,5% zu rechnen ist. Zwei Seiten, zwei Trading-Ideen:
Wer sich auf der Long-Seite positionieren möchte, der könnte sich in dem Mini Long WKN: CY7DZM der Citi entsprechend engagieren; der Schein ist mit einem aktuellen Hebel von 3,57 und einer Knock-Out-Barriere bei 11,39 Euro ausgestattet und läuft endlos. Für alle, die auf den nächsten Rücksetzer spekulieren, wäre der Mini Short WKN: CQ1H4X der Citi eine Option; dieser Schein ist mit 3,63 gehebelt, läuft ebenfalls ohne Laufzeitbeschränkung und die Knock-Out-Barriere liegt aktuell bei 17,91 Euro.
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler
