Evotec
Quelle: Deutsche Bank / Mario Andreya

Mittwochmorgen, und damit Zeit für ein kurzes Update auf die Deutsche Bank. Denn die Aktie konnte seit dem Wechsel in der Führungsetage vor 10 Tagen keinen Boden gutmachen. Wie bitte? Sie haben richtig gelesen, und den Grund haben wir auch parat: der Sewing-Effekt verpuffte schon direkt nach dem Amtsantritt, sodass die Papiere weiterhin unter der 12-Euro-Marke festkleben. Das wäre an sich noch keine Meldung (bzw. kein Update) wert, allerdings lässt sich im Chart nun eine kleine, aber durchaus risikoträchtige inverse Flaggenformation einzeichnen – und die könnte der Vorbote für neue Kursrückgänge werden:

Grob gesagt, geht es um 12 Euro auf der Ober- und 11,50 Euro auf der Unterseite. Sollten die Kurse wieder unter 11,50 Euro und anschließend auch unter die 11-Euro-Marke abrutschen, gerät nicht nur das bisherige Jahrestief bei 10,82 Euro unter Druck – im Anschluss wäre ein Rücksetzer bis an die wichtige 10-Euro-Barriere denkbar. Darunter wartet, das wissen Sie, das 2016er-Allzeittief bei 8,83 Euro (und garantiert neue Arbeit auf Christian Sewing).

Auf der Oberseite wirkt dagegen die 12-Euro-Hürde wie früher ein italienischer Catenaccio (Anmerkung der Redaktion: Spielweise im Fußball, in der die extrem defensiv eingestellte Abwehr den eigenen Strafraum „verriegelt“). Erst wenn es gelingt, eine Lücke in dem Bollwerk zu finden und anschließend auch die 12.50er-Marke zu überwinden, wäre zumindest die Rückkehr in die Seitwärtsrange geglückt, die im Februar/März das Kursgeschehen prägte und deren obere Begrenzung bei 13,50 Euro verläuft.

Gewonnen wäre das Spiel damit übrigens noch lange nicht, neue Kaufsignale kämen schließlich erst mit einem Sprung über den GD200 im Bereich des 14,50er-Widerstands in den Markt. Und selbst von dort wäre es noch ein weiter Weg bis ans 2018er-Top bei 16,46 Euro. Oder das Dezember-Top bei 17,13 Euro. Hinzu kommt, dass sich das Fenster für weitere Kuranstiege allmählich schließt – zumindest aus saisonaler Sicht:

Ab 04. Mai schaltet die Deutsche Bank nämlich in einen Short-Trend, der bis zum 21. Juni dauert und gibt dabei im Schnitt rund 5% ab. Ab Mitte Juli folgt dann sogar die statistisch schwächste Phase des Jahres, in der die Aktie bis zum 20. September durchschnittlich weitere 7,9% verliert. Die oben genannte 10-Euro-Marke ist demnach gar nicht mal so unrealistisch, weshalb wir an dieser Stelle auch zuerst die Trading-Idee für die Bärenfraktion nennen: wer sich nämlich auf der Short-Seite positionieren möchte, könnte dies beispielsweise mit dem Open End Turbo Bear WKN: CQ5ELP der Citi tun; der Schein ist moderat gehebelt (3,27) und mit einer Knock-Out-Barriere bei 15,21 Euro ausgestattet, sodass der Bereich um 14,50 Euro als mentaler Stopp vermerkt werden könnte. Für alle, die noch an den Sieg der Bullen glauben, bietet sich dagegen exemplarisch der Open End Turbo Bull WKN: CQ666Y der Citi an, der ebenfalls moderat gehebelt (3,74) und über eine Knock-Out-Barriere bei 8,51 Euro ausgestattet ist. Als mentaler Stopp könnte hier mindestens das Allzeittief, besser noch der Bereich knapp unterhalb der 10-Euro-Marke gewählt werden.