(Prime Quants) – Nein, die heutige Überschrift ist mitnichten ein Tippfehler, sondern eine neue Wortschöpfung meinerseits, deren Bedeutung – so sie denn jemals im Duden aufgenommen wird – folgendermaßen erklärt werden würde: „wellenförmige Bewegung der Aktienkurse aufgrund hoher Volatilität in der zweiten Januarwoche 2015 bei angenommenem Seegang Stärke 9“. Und noch einmal nein, Sie müssen die Seegangskala nach Petersen nicht auswendig kennen, ich kann Ihnen gleich sagen, dass mit Stärke 9 eine „äußerst schwere See“ beschrieben wird, mit allem Drum und Dran wie weißer Gischt, stark eingeschränkter Sicht und Schiffen, die in Wellentälern verschwinden, manche davon sogar auf Nimmerwiedersehen! So ähnlich dürfte es in dieser Woche dem ein oder anderen Anleger ergangen sein, der versucht hat, sein Geld heil – im Sinne von verlustfrei – durch diese stürmische Börsen zu schiffen. Dabei hatte der Montag nachbörslich mit dem Start der Quartalsberichtssaison doch noch so gut begonnen: Alcoa machte wie gewohnt den Auftakt und lieferte auch wie gehabt, gute schwarze Zahlen nämlich. Die Freude darüber währte jedoch nur kurz, denn schon einen Tag später gingen die Indizes, allen voran der Dow Jones, wieder auf Tauchstation. Überhaupt dieser Dow – was macht der da eigentlich?

Danke, Franke!

In einer mittlerweile über 600 Punkte breiten Range schlingern die amerikanischen Blue Chips in einem beunruhigenden Zickzack-Kurs über die Anzeigetafel und steuerten mit jedem Handelstag der Woche tiefer ins Minus. Neue Rekordhochs? Weit gefehlt! Dafür gerät mit Notierungen um 17.300 Zähler jetzt sogar die Februar-Aufwärtstrendgerade in Gefahr. Ist der amerikanische Traum vom Konjunkturaufschwung etwa doch nicht so stark, wie in den Wochen zuvor prognostiziert? Die hiesigen Märkte zeigten sich von der Schwäche der US-Indizes allerdings nur temporär beeindruckt, wobei temporär durchaus wörtlich zu nehmen ist, denn die stärksten Verkaufswellen fanden hierzulande jeweils nach Markteröffnung der Wall Street statt. Zick hin und zack her, der Knaller der Woche waren jedenfalls, daran besteht überhaupt kein Zweifel, die Schweizer und ihre Notenbank SNB. In einer an wahren Harakiri-Aktion hoben die eidgenössischen Notenbanker am Donnerstagvormittag nämlich den im September 2011 festgelegten Mindestkurs des Franken zum Euro auf und gaben damit nicht nur das Währungspaar (und die eigenen Devisenreserven) zum Abschuss frei: Im ungebremsten Fall schossen erst EUR/CHF (-30 Prozent), der SMI (-14 Prozent) und dann auch DAX & Co innerhalb von wenigen Minuten in die Tiefe. Immerhin 400 Punkte büßte das deutsche Leitbarometer bei diesem Kurssturz ein, ein teurer Spaß! Die wurden anschließend zwar zügig wieder aufgeholt und mit einem Sprung über die 10.000er-Marke auf ein neues Allzeithoch bei 10.207,97 Zählern vergessen gemacht, dennoch – stabil sieht dieses Hin und Her der Aktienmärkte im Augenblick nicht aus!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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