(Prime Quants) – puh, der Schlag hat aber gesessen! Gerade waren wir doch noch in kollektiver Feierlaune, und ZACK erwischte uns mit voller Wucht die ganze Härte des Marktes. Dabei sah eigentlich alles so gut aus, am vergangenen Freitag – die Deutschen feierten ihre Einheit, und die US-Börsen die Bekanntgabe der neuesten Arbeitslosenzahlen: Nur noch 5,9 Prozent und damit unter der 6-Prozent-Hüde, so niedrig wie zuletzt Mitte 2008, da zündeten die Kursraketen jenseits des Atlantik! Und der ein oder andere Anleger hierzulande, feiertagsbedingt nicht im Dienst, mag sich schon die Hände gerieben haben in stiller Vorfreude auf einen erfolgreichen Wochenstart. Exzellente Vorgaben aus den USA nach einem deutlichen Rücksetzer beim heimischen Index, das schreit ja geradezu nach Gegenbewegung! Das Erwachen war allerdings böse, denn bewegt hat sich erst einmal kaum etwas – lediglich 0,15 Prozent im DAX am Montag, das hatte ein mancher ganz anders erwartet – und dann ging alles sehr, sehr schnell, allerdings abwärts. 8.995,33 Punkte standen am Mittwochabend als Schlusskurs auf der Anzeigetafel, damit schloss das deutsche Börsenbarometer erstmals seit dem 28.10.2013 wieder unterhalb der psychologisch gerade wieder ganz besonders wichtigen 9.000er-Marke. Wer sich immer noch fragt, wie es dazu kommen konnte, für den haben wir hier eine Antwort:

Jammertal

Die Konjunktur ist schuld. Denn die steckt in der Krise, oder zumindest kurz davor. Das belegen jedenfalls die neuesten Zahlen, die Anfang der Woche veröffentlicht wurden: Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie stürzten im August um 5,7 Prozent im Vergleich zum Juli ab, dies ist der größte Einbruch seit dem Weltwirtschaftskrisenjahr 2009. Die Produktion von Industrie, Baubranche und Energieerzeugern brach im August ebenfalls ein, nämlich um 4 Prozent gegenüber dem Vormonat, was auch den stärksten Rückgang seit 2009 bedeutet. Und weil ein Unglück selten allein kommt, legte der IWF geschwind den Finger in die Wunde und eine (natürlich nach unten) korrigierte Wachstumsprognose nach. Nur noch gut 1,5 Prozent in diesem und im kommenden Jahr, so lautet nun die aktuelle Erwartung der IWF-Experten. Ins selbe Horn stießen vorher bereits die Ökonomen der OECD sowie der BDI, der Bund der deutschen Industrie. Kein Wunder, dass in der Folge auch das berühmte Herbstgutachten, die Gemeinschaftsdiagnose der an der Studie beteiligten Wirtschaftsforschungsinstitute, am gestrigen Donnerstag entsprechend negativ ausfiel und die Prognosen vom Frühjahr ebenfalls deutlich nach unten korrigiert wurden: Gerade noch 1,3 Prozent für 2014 und 1,2 Prozent für 2015, so lauten nun die Wachstumsraten der DIW-Forscher. Selbst EZB-Chef Draghi fand mahnende Worte: „Die Risiken für den Wirtschafsausblick im Euro-Währungsgebiet sind nach wie vor abwärtsgerichtet“ und „zudem stellt der unzureichende Fortschritt bei den Strukturreformen bei Ländern des Eurogebiets ein wesentliches Abwärtsrisiko für den Wirtschaftsausblick dar“. Und wir haben, ist ja auch gerade einmal zwei Wochen her, den Kommentar des ifo-Präsidenten Hans-Werner Sinn zum fünften Rückgang des gleichnamigen Index noch im Ohr und vor Augen: „Der deutsche Konjunkturmotor läuft nicht mehr rund.“ Und jetzt?

Talfahrt

Geht es weiter abwärts. Das Bedenkliche daran: Es scheint aktuell kein Halten zu geben. Und besonders bedenklich: Auch an der Wall Street gingen die Kurse gestern, nach einem kurzen Zwischensprint am Mittwoch und trotz der hervorragenden Alcoa-Zahlen, auf Talfahrt. Dabei stehen die USA derzeit in den Augen all der weiter oben im Text erwähnten Experten doch schon per se viel besser da als Deutsch- bzw. Euroland. Die amerikanische Wirtschaft zieht nämlich merklich an und wird bereits vereinzelt als „Konjunkturlokomotive 2015“ bezeichnet. Damit öffnet sich eine Schere zwischen der Wall Street und dem Euroraum. Das spiegelt sich nicht nur im fallenden Euro-Dollar-Kurs wider – auch die sonst so enge Korrelation zwischen DAX und Dow Jones befindet sich im Augenblick in einer Schieflage. So fallen die Kursausschläge beim deutschen Leitindex derzeit deutlich heftiger aus, als beim amerikanischen Pendant. Allerdings nur, wenn es nach unten geht – denn klettert der Dow, wie am Mittwoch, steil nach oben, passiert im DAX…nichts. Außer dass die Kurse im Verlauf des Donnerstags Achterbahn fahren. Von Gegenbewegung also keine Spur, ganz im Gegenteil: Kaum setzte der Dow zurück, testete der DAX nachbörslich sogleich das bisherige Jahrestief bei 8.903 Zählern – und zum Wochenausklang blitzten sogar am Freitag bereits 8.788 Punkte an der Anzeigetafel auf! Das sieht wirklich nicht gut aus, und dennoch gibt es, man glaubt es kaum, zumindest eine gute Nachricht in dieser Woche. Zwar nicht von den Märkten, sondern PQ-intern, aber besser als gar nichts, finden wir, denn: Die Vorbereitungen für das neue Prime Quants + sind beinahe abgeschlossen und das bedeutet – ganz egal, wie es an den Börsen weitergeht, von uns kriegen Sie demnächst auch als Market Mover-Leser exklusiv (und unverändert kostenlos!) den Zugang zum neuen Prime Quants + Portal! Und das, was Sie dort erwartet, wird ein echter Knaller – versprochen!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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