(Prime Quants) – Traditionell gilt der Wonnemonat Mai in diesem unserem Lande ja als DER Hochzeitsmonat schechthin, denn wer will und kann, der traut sich genau dann. Frühlingsgefühle und die (oftmals leider vergebliche) Hoffnung auf einigermaßen passable Witterungsbedingungen sind die häufigsten Beweggründe für die Wahl des klassischen Standard-Termins vor dem Altar und / oder Standesamt. Dasselbe gilt in dieser Saison auch auf dem Parkett. Hier wird sich ebenfalls getraut, und die Börsen sind im Hoch-Zeitsfieber, wie die gerade abgelaufene Handelswoche gezeigt hat. Nachdem die amerikanischen Indizes ja bereits in den Vorwochen zu neuen Rekord-Hochs strebten und der Dow Jones zu Wochenbeginn gleich zwei neue All-Time-Highs hintereinander markierte, haben jetzt endlich auch die deutschen Märkte ihre monatelange Seitwärtsbewegung unterbrochen und Kurs auf ihre bisherigen Höchststände genommen. „Na also!“, ist man versucht auszurufen, schließlich ist der DAX in den ersten vier Monaten 2014 im Ergebnis nur auf der Stelle getreten: 0,5 Prozent bzw. rund 50 Punkte, mehr hatten die heimischen Blue Chips für das Geld der Anleger nicht zu bieten. Vor allem die mittlerweile berüchtigte 9.600er-Barriere erwies sich dabei als unüberwindliche Hürde, an der die Kurse ein ums andere Mal nach unten abprallten. In dieser Woche jedoch glückte endlich der langersehnte Sprung über diesen Widerstand, aber das war beileibe noch nicht alles, denn im Anschluss gaben die Notierungen richtig Gas:

Feierlaune oder…

Neues Allzeithoch auf Schlusskursbasis bei 9.754,43 Zählern am Dienstag, neues All-Time-High im Intraday-Verlauf bei 9.810 am Donnerstagmorgen – zunächst sah es ganz danach aus, als sei der Knoten beim DAX endlich geplatzt. Dabei war der Kursgewinn im 7-Tage-Trend noch nicht einmal sonderlich spektakulär – lediglich 147 Punkte sattelte der Index bis einschließlich Mittwoch auf. Von einem übermäßigen Hausse-Schub kann also beim besten Willen nicht gesprochen werden, und trotzdem bekamen die ersten Anleger im weiteren Verlauf des gestrigen Handelstags erst kalte Füße, und anschließend zittrige Hände: Mit einem Abschlag von gut einem Prozent schalteten die Kurse gestern Abend den Rallye-Modus ab und fielen auf 9.656 Zähler zurück, immerhin rund 100 Punkte unter dem Rekord-Schlussstand vom Dienstag. Noch einmal im Schnelldurchlauf – gut 150 Zähler hoch in sieben Handelstagen, über 100 runter in drei Stunden, das ist eine klare Ansage und für Sie auch eine Antwort auf die uns oft gestellte Frage, warum wir im Market Mover in der aktuellen Konsolidierungsphase kaum Short-Engagements eingehen: die Abwärtsbewegungen kommen zumeist zu schnell und unvermittelt, um diese Signale zeitnah in adäquate Trading-Empfehlungen für Sie umwandeln zu können. Immerhin – der DAX konnte sich bislang oberhalb der gefürchteten 9.600er-Marke behaupten, und solange die nicht wieder unterboten wird, behält die Aufwärtstendenz ihre Gültigkeit. Denn:

Katerstimmung?

Nachdem im DAX gestern Vormittag erstmalig in der Geschichte Kurse oberhalb von 9.800 Punkten gestellt wurden, könnte der Index in der kommenden Woche durchaus zu weiteren Tests dieser Grenze starten. Schließlich werden erst darüber jene neuen Kaufsignale generiert, die eine Fortsetzung der Rallye rechtfertigen. Scheitern die Blue Chips hingegen an dieser Hürde, scheitert auch der Ausbruch aus der bisherigen Seitwärtsbewegung, denn diese hätte dann weiterhin Bestand. Die Kurse würden mit hoher Wahrscheinlichkeit in das breite Band zwischen 9.300 und 9.600 Punkten zurückfallen, und der kleine Aufwärtstrend der vergangenen Sitzungen müsste als klassischer Fehlausbruch verbucht werden. In den nächsten Handelstagen wird es deshalb endlich wieder einmal richtig spannend: Gelingt den Märkten der Sprung über die jüngsten Tops, könnte vor den erwartungsgemäß schwächeren Sommermonaten noch die ein oder andere Rekordnotierung gefeiert werden (ja, genau, auch die 10.000er-Marke würde dann wieder ins Visier von Kursen und Anlegern rücken). Wird daraus nichts, greift vermutlich Plan B, und der sieht eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung vor, sofern der DAX nicht unter die hinlänglich bekannte Unterstützungszone zwischen 9.300 und 9.400 abrutscht. Darunter droht dann bereits die mögliche 2014er-Sommerkorrektur, aber diesen Teufel wollen wir heute und an dieser Stelle noch nicht an die Wand malen!

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Jonkisch

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