(Prime Quants) – Wenn den reichsten Menschen der Erde das Geld nicht mehr so locker in der Tasche sitzt, dann deutet dies in aller Regel auch auf Probleme für das Wachstum der globalen Wirtschaft hin. Nun werden gerade die Superreichen nicht unbedingt ihre Vermögensverhältnisse in aller Öffentlichkeit ausbreiten. Daher stellt sich die Frage, ob es eine andere Indikation für eine abnehmende Ausgabefreudigkeit der Reichen gibt. Dies ist in der Tat der Fall – in Form des Aktienkurses von Sotheby`s. Denn:
Das weltweit agierende Auktionshaus mit 200-jähriger Tradition erzielt gerade bei steigenden Aktienmärkten die höchsten Preise auf den jährlich etwa 300 durchgeführten Versteigerungen. Daher verwundert es auch kaum, dass regelmässig in der Nähe von Hochpunkten an den Aktienmärkten ein neuer Rekordpreis für irgendein Gemälde bekannt gegeben wird. Im Jahr 2006 erzielte das Gemälde „No. 5“ von Pollock den Rekordpreis von 140 Mill. USD. Dieser Rekord wurde erst im Herbst vergangenen Jahres eingestellt. Damals konnten für „Three Studies of Lucian Freud“ von Francis Bacon 142,4 Mill USD erzielt werden. Allerdings wurde dieses Kunstwerk beim Mitbewerber Christies versteigert. Zur aktuellen Situation:
Auf dem beigefügten Chart ist zu erkennen, dass die Kurse von Sotheby`s bereits vor den grossen Trendwenden am amerikanischen Aktienmarkt in den Jahren 2001 und 2008 deutlich nachgegeben hatten. Auch bei zwischenzeitlich kleineren Korrekturen eilte der Kurs von Sotheby`s den Aktienindizes klar voraus. Aktuell breitet sich die Kursschere zwischen der Aktie und dem S&P 500 wieder spürbar aus. Dies könnte ein Indiz für eine in naher Zukunft bevorstehende grössere Korrektur an den Aktienmärkten sein. Sollte sich der Kurs von Sotheby`s in den nächsten 2 bis 3 Wochen nicht wieder spürbar erholen, dann stehen uns holprige Zeiten an den Finanzmärkten bevor!
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler