(Prime Quants) – Am 02. August 2012 hatte Mario Draghi mit seiner Aussage zum unbegrenzten Aufkauf der Anleihen bankrotter europäischer Staaten (Outright Monetary Transaction – OMT) den Abwärtstrend des EURO knapp oberhalb der wichtigen charttechnischen Unterstützung bei 1.20 USD gestoppt. Dabei ist dieses Kursniveau nicht irgendein Kursniveau. Denn:
Als der EURO am 01. Januar 1999 als Buchgeld eingeführt wurde lag der „Eröffnungskurs“ – der gleichzeitig ein Jahrelanges Hoch bedeutete – bei 1.18 USD. Unverzüglich nach der Eröffnung setzte eine Abwärtsbewegung des EURO ein, die erst Mitte 2001 bei einem Umtauschverhältnis von 0.85 USD zu Ende war. Macht man eine Krise am Aussenwert des EURO im Verhältnis zum USD fest, dann hat Europa seit mindestens 10 Jahren keine Krise gesehen! Denn seit dem Jahr 2004 ist der EURO nie wieder für längere Zeit unter den Emissionskurs von etwa 1.18USD gefallen. Also alles in bester Ordnung?
Schön wäre es! Aber leider ist die Sache nicht so einfach. Betrachtet man sich nämlich die Geldsysteme auf beiden Seiten des Atlantiks, dann wird schnell klar, dass sowohl der USD als auch der EURO hochgradig inflationiert sind. An dieser Situation wird sich auch auf absehbare Zeit nicht viel ändern. Die EURUSD Währungsrelation ist damit lediglich ein Zeichen dafür, welcher der beiden Patienten nicht ganz so krank ist. Diese Situation könnte sich jedoch bald ändern. Denn:/p>
Seit einem halben Jahr ist die Volatilität beim EURUSD (siehe blaue Linie in der unteren Charthälfte) auf historisch niedrigem Niveau bei unter 6%. Lediglich einmal – im Sommer 2007 – war die Volatilität bei diesem Währungspaar für eine kurze Zeit noch tiefer. Kurz danach begann der EUR seinen Aufwärtstrend, der die Kurse um fast 20% von 1.35 USD auf 1.60 USD katapultierte. Auch die Volatilität stieg dabei wieder auf das normale Mass bei etwa 10% an. Fazit:
Aus historisch vergleichbaren Situationen haben wir gelernt, dass eine lange Seitwärtsphase bei extrem niedriger Volatilität als Vorbote für einen kurz bevorstehenden grösseren Trend ist. Das wird auch dieses Mal nicht anders sein. Unsere trendfolgenden Indikatoren zeigen aktuell nach oben. Sollte der EUR seinen Widerstand bei 1.38 USD nach oben durchstossen, dann könnten wir sehr schnell auch wieder Kurse um die 1.45 USD bis 1.50 USD sehen!
Wir wünschen Ihnen bei Ihren Investments viel Erfolg und allzeit ein glückliches Händchen!
{loadposition inbeitrag_social}
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler