(Prime Quants) – Nun hat GOOGLE also auch die Schallmauer von 1.000 USD pro Aktie durchbrochen! Das bedeutet eine Verzehnfachung des Aktienkurses in weniger als 10 Jahren. Wer hätte dem Internetkonzern diese Performance zum Börsenstart im Jahr 2004 zugetraut? Wie schafft es ein Konzern, dessen Hauptgeschäftsbereich das Online-Marketing ist, auf eine Markkapitalisierung von mehr als 300 Milliarden USD? In Abwandlung eines Zitats aus der Bibel könnte man auch sagen: „Sie bauen nichts, sie produzieren nichts und sie verdienen doch!“

Wir wollten der Sache auf den Grund gehen und haben nach den strukturellen Veränderungen als Treibsatz für das „GOOGL-Phänomen“ gesucht. Fündig geworden sind wir in der Entwicklung des amerikanischen Arbeitsmarktes innerhalb der vergangenen 3 Generationen (genauer gesagt seit 1939, da ab diesem Jahr umfangreiche Arbeistmarktstatistiken für die USA vorliegen.

Chart US-Arbeitsmarkt

Der gesamte Arbeitsmarkt der USA umfasst etwa 155 Mill Arbeiter und Angestellte. Davon sind etwa 85% in der privaten Industrie (Total Private) und 15% bei der Regierung oder im kommunalen Bereich (Government) tätig. Splittet man den privaten Sektor nochmals etwas weiter auf, dann stellt man fest, dass aktuell etwa 85% im Dienstleistungssektor (Service Providing) und nur etwa 15% der arbeitenden Bevölkerung im produzierenden Gewerbe (Goods Producing) tätig sind. Die klassische Struktur einer Dienstleistungsgesellschaft. Zwei Generationen früher sah das Bild noch anders aus. Um 1940 kamen auf zwei Arbeiter im produzierenden Gewerbe ein Arbeiter im Dienstleistungsbereich. Heute ist das Verhältnis 1 zu 7!

Diese strukturellen Veränderungen haben natürlich auch Auswirkungen auf die Verdienstmöglichkeiten in den unterschiedlichen Branchen. Während Unternehmen wie General Electric, Daimler oder Merck in den vergangenen 10 bis 15 Jahren eine eher verhaltene Performance abgeliefert haben, kommen die Outperformer nach wie vor aus dem „nichtproduzierenden“ Bereich.

Dies wird sich auch in absehbarer Zukunft nicht ändern. Überproportionale Gewinne werden dort erwirtschaftet werden, wo die meisten Hände bzw. Köpfe als Multiplikatoren dienen.

Wochenrückblick

Für die Rohstoffe war es eine überaus erfolgreiche Woche, wobei vor allem die Metalle und der Getreidebereich mit einer positiven Performance überzeugen konnten. Unterstützung fand diese Tendenz auch in einem zur Schwäche neigenden Dollar, wodurch die in USD nominierten Waren für ausländische Investoren günstiger werden.

Das Ende des Haushalts- und Schuldenstreits in den USA half dem USD wenig. Die amerikanische Währung wurde auf breiter Front verkauft. Damit befindet sich der Dollar Index nun auf einer wichtigen Unterstützung bei knapp unterhalb von 80 Punkten. Bis zur nächsten Unterstützung bei 76 Punkten sind es noch gut drei Prozent – dies würde für den EURO Kurse von über 1.40 USD bedeuten – darunter könnte es für den USD eng werden. Denn dann gibt es charttechnisches Neuland und der USD könnte in den freien Fall übergehen. Mit Ausnahme des YEN sind alle anderen von uns beobachteten Währungen auf der LONG Seite.

Von dem schwachen USD konnten insbesondere die Edelmetalle profitieren. Platin gewann mehr als 4.5%, während es bei Gold und Silber immer noch jeweils über 3% waren. Damit sind wir nun wieder in allen Metallen LONG positioniert. Charttechnisch ergibt sich für den Sektor ein minimales Aufwärtspotenzial von etwa 5%.

Der Energiebereich konnte mit den anderen Rohstoffen nicht ganz mithalten. Rohöl verlor knapp über ein Prozent, während die anderen Energiekontrakte nahezu unverändert aus dem Markt gingen. Ähnlich gemischt sieht es auch bei unseren Tradingmodellen aus: Rohöl SHORT, Heizöl, Benzin und Erdgas LONG.

Auch bei den Getreiden gab es nur Gewinner, wobei Hafer mit einem Kursplus von 6% der Wochengewinner war. Diese Bewegung ist allerdings vor dem Hintergrund des monatelangen Abwärtstrends in diesem Segment zu beurteilen. Daher sind unsere Positionierungen in diesem Bereich lediglich für Weizen und Sojabohnenmehl LONG. Bei Mais ist immer noch eine SHORT-Position von 80% im Markt.

Bei den Weichwaren gab es bei Zucker eine auffällige Aufwärtsbewegung, die fundamental von einem Grossbrand in einem der weltweit grössten Zuckerterminals im brasilianischen Santos begründet wurde. Hier könnte es zu einer aussergewöhnlichen Situation führen, sollte das Terminal tatsächlich über einen Zeitraum von 6 Monaten ausfallen. Unser Zucker-Tradingmodell ist schon seit mehr als vier Wochen LONG und konnte entsprechend von dieser Bewegung profitieren.

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