(Prime Quants) – Die Bandbreite der Kursschwankungen reduziert sich mittlerweile zunehmend. Knapp unter 5,00 Euro hat sich Nokia nach den Verkaufsmeldungen eingepegelt. Auch wenn nicht alle Performance in diesem Jahr durch den Verkauf der Mobilfunksparte an Microsoft verursacht wurde, die massiven Zuwächse vom September sind jetzt aller Wahrscheinlichkeit nach beendet. Seitwärts heißt zum Leidwesen aller Bullen die Devise.
Im September kommt Nokia auf ein Kursplus von 67,50 Prozent. Während der August noch nahezu unverändert mit -0,64 Prozent daher kam, was der Juli schon etwas besser. Da kam der Anteilsschein an den Finnen auf 3,65 Prozent. Ausgehend vom Jahrestief konnten sogar unglaubliche 115,35 Prozent aufgesattelt werden. Allerdings ist ein Großteil der Zuwächse wegen der gewaltigen Kurslücke von 33,45 Prozent vom 3.9.2013 zusammengekommen. Unter normalen Umständen würde man erwarten, dass diese Kurslücke wieder geschlossen werden muss. Aber das wird wohl nur passieren, falls der Deal mit Microsoft nicht zustande kommt. Allerdings wird es dennoch kritisch, wenn Nokia ans obere Ende der Kurslücke bei 3,95 Euro heranrutscht. Dann kann es technisch trotz positiver Bewertungen zu Abschlägen bis runter auf 2,96 Euro – dem unteren Ende der Kurslücke – kommen. Das ist jedoch in der aktuellen Lage sehr unwahrscheinlich. Für den Moment sind eher seitwärts tendierenden Notierungen erwarten, die in etwa 5 bis 10 Prozent aus Wochensicht ausmachen können. Für Nokia ist das eine normale Schwnakungsbreite.
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Microsoft hatte zuletzt seine Tabletsparte eingestampft und Nokia verkündete in diesem Segment aktiver werden zu wollen. Das passt zusammen, wo doch beide Unternehmen schon sehr eng miteinander arbeiten. Zweiter Fakt: Steve Ballmer verlässt Microsoft, so hieß es jedenfalls vor etwa einer Woche. Angeblich soll sogar Microsoft-Gründer Bill Gates persönlich bei der Wahl des Nachfolgers helfen wollen. Mit Sicherheit wurde dort schon über den anstehenden Zukauf durch Nokias Mobilsparte verhandelt. Ist Steve Ballmer „gegangen worden“, weil die Eigentümer das nächste Millionengrab oder in diesem Fall sogar Milliardengrab befürchten? Als Kaufpreis kursieren immerhin 5,44 Milliarden Euro. Oder schmeißt der sonst so laute Microsoftchef hin, weil er gegen den Deal war?
Seit der großen Gap-Eröffnung am 3. September wurden an der europäischen Terminbörse Eurex insgesamt 2.30.8309 Kaufoptionen auf Nokia geordert, denen aber nur 1.378.491 Put-Engagements gegenüberstanden. Mit einer Put-Call-Ratio von 0,6 gilt die Aktie daher in der kurz- und mittelfristigen Perspektive als „überkauft“. Eine „kleinere“ Korrektur erscheint demnach wahrscheinlich. Ziele lassen sich dabei im Bereich von 4,08 Euro und 4,25 Euro aus dem Marktprofil ablesen. Weiter bullish wird es nur, wenn der Aktie der Sprung über 4,93 Euro gelingt. Noch ist dieses Meisterstück aber nicht gelungen, auch wenn die Papiere heute erneut gut 2 ½ Prozent hinzugewinnen können.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler