Chart Nokia (WKN 870737)

(Prime Quants) – Nokia hat im September alle Blicke auf sich gezogen. Die Teilübernahme durch Microsoft war ein Paukenschlag und katapultierte die Aktie binnen neun Sitzungen in der Spitze um 67% nach oben. Fundamental ist die Aktie damit nur noch sehr schwer einzuschätzen. Fragen wie „Was machen die jetzt eigentlich noch?“ machen die Runde. Und auch die klassische Charttechnik gibt nach der extremen Kurslücke nur wenige Orientierungspunkte her. Wir wagen uns dennoch an eine Analyse. Konkret:

Hilfestellung gibt vor allem das Marktprofil (horizontale Volumenverteilung) und die Umsätze in Nokia-Optionen an der europäischen Terminbörse Eurex. Bei der erstgenannten Analysemethode ist festzuhalten, dass die Nokia-Aktie am Freitag mit Notierungen bei 4,93 Euro ein wichtiges Kursziel mustergültig abgearbeitet hat. In diesem Bereich sind die Kurse nämlich auf eine Volumenabbruchkante getroffen. Heißt: In der Vergangenheit waren höhere Kurse zwischen 4,93 Euro und 5,65 Euro nur wenig gefragt. Für die Aktie wird es nun sehr schwer dieses Widerstandslevel zu durchstoßen. Denn:

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Microsoft hatte zuletzt seine Tabletsparte eingestampft und Nokia verkündete in diesem Segment aktiver werden zu wollen. Das passt zusammen, wo doch beide Unternehmen schon sehr eng miteinander arbeiten. Zweiter Fakt: Steve Ballmer verlässt Microsoft, so hieß es jedenfalls vor etwa einer Woche. Angeblich soll sogar Microsoft-Gründer Bill Gates persönlich bei der Wahl des Nachfolgers helfen wollen. Mit Sicherheit wurde dort schon über den anstehenden Zukauf durch Nokias Mobilsparte verhandelt. Ist Steve Ballmer „gegangen worden“, weil die Eigentümer das nächste Millionengrab oder in diesem Fall sogar Milliardengrab befürchten? Als Kaufpreis kursieren immerhin 5,44 Milliarden Euro. Oder schmeißt der sonst so laute Microsoftchef hin, weil er gegen den Deal war?

Seit der großen Gap-Eröffnung am 3. September wurden an der europäischen Terminbörse Eurex insgesamt 2.30.8309 Kaufoptionen auf Nokia geordert, denen aber nur 1.378.491 Put-Engagements gegenüberstanden. Mit einer Put-Call-Ratio von 0,6 gilt die Aktie daher in der kurz- und mittelfristigen Perspektive als „überkauft“. Eine „kleinere“ Korrektur erscheint demnach wahrscheinlich. Ziele lassen sich dabei im Bereich von 4,08 Euro und 4,25 Euro aus dem Marktprofil ablesen. Weiter bullish wird es nur, wenn der Aktie der Sprung über 4,93 Euro gelingt. Noch ist dieses Meisterstück aber nicht gelungen, auch wenn die Papiere heute erneut gut 2 ½ Prozent hinzugewinnen können.

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