(Prime Quants) – was war der Juli für ein Börsenmonat! Eine Performance von knapp vier Prozent rettete der DAX über die Ziellinie – das ist rund das Doppelte was normalerweise in diesem Zeitabschnitt zu erwarten ist. Und im August? Hier zeigen die statistischen Trendpfeile eigentlich direkt gen Süden, denn im Schnitt verliert der Leitindex im Hochsommermonat 2,28 Prozent an Wert. Beziehen wir auch noch den September in unser kleines Rechenspiel ein, dann geht es zwischen Ende Juni und Anfang Oktober an den Börsen durchschnittlich 3,31 Prozent hinab. Dass sich die Bullen in der heißen Zeit des Jahres aber lieber in den Schatten legen, stimmt so auch nicht ganz. Unsere Auswertung zeigt:
In den vergangenen 25 Jahren konnte der DAX 9mal zwischen Anfang Juli und Ende September ein Plus von 10 Prozent und mehr vorweisen, wie der Blick auf die „grün“ dargestellten Maximalgewinne zeigt. Demgegenüber ging es jedoch nur 8mal um mehr als 10 Prozent abwärts (rotes Balkendiagramm) – wobei uns die harten Einschläge im Jahr 2001, 2002 und 2011 wohl schmerzhaft in Erinnerung geblieben sind. Im Schnitt verbessert sich der DAX in den Sommermonaten maximal um 7,52 Prozent, wobei es durchschnittlich im Extremfall 9,75 Prozent runter geht. Zum Ruf des tendenziell schwachen Börsensommers trägt allerdings die Tatsache bei, dass der Leitindex Ende September lediglich in 4 Fällen noch eine Performance von mehr als 10 Prozent vorweisen konnte. Das heißt: Nur jede zweite Sommerrallye mit Gewinnen von mehr als 10 Prozent übersteht die heiße Jahreszeit auch mit diesem Gewinnpolster.
Zunächst ist aber festzuhalten, dass der DAX auch ohne die Hilfe von Bernanke & Co. in den Sommermonaten durchaus überzeugen konnte. Mit einer aktuellen Performance von 5,52 Prozent ist der Leitindex also keineswegs als „überkauft“ einzustufen. Im Gegenteil: Denn auch weitere Kursaufschläge von 2 bis 5 Prozent wären keine Überraschung. Wie viel der DAX von diesen Gewinnen aber schlussendlich bis in den Oktober retten kann, steht auf einem anderen Blatt. Im Market Mover spielen wir bereits mit dem Gedanken erste Puts einzukaufen, doch „noch“ hat der DAX dafür nicht deutlich genug überzogen. Wir konzentrieren uns daher in den nächsten Sitzungen zunächst auf mögliche Spätzünder, die noch etwas Potenzial nach oben vorweisen.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler