(Prime Quants) – Kein Tag vergeht, an dem die Nachrichten ohne weitere Rückzüge bei Praktiker gefüllt sind. Am heutigen Dienstag wird bekannt, dass am 25. Juli weitere Anteilseigner meldepflichtige Schwellen unterschritten haben. Wenn es so weiter geht, sind bald 1 Cent für die Aktien noch gut getroffen. Am Dienstag steht Praktiker kurz vorm Mittag bei -10 Prozent und einem Aktienkurs von 8,1 Cent. Da werden wahrscheinlich einige Spekulanten große Augen machen.Die massiven Verlkäufe von Großaktionären müssen ja auch irgendwelche Käufer finden, wer sind die Leute, die jetzt noch bei Praktiker auf den Orderknopf drücken?

Chart Praktiker (WKN A0F6MD)

Weitere Investoren ziehen sich zurück. Nicht nur Großaktionäre wie Isabella de Krassny reduzierte ihren Anteil auf 3,37 Prozent und hat die Rettung des Unternehmens offenbar aufgegeben, auch aus den USA ziehen sich die Investoren zurück. Frau Krassny hielt zuvor noch 9,61 Prozent, ihr Mann 9,95 Prozent.

Die Dimensional Holdings Inc. aus Texas hat bereits am 25. 7. Ihren Anteil auf 2,67 Prozent gesenkt. Damit steigt ein weiterer nennenswerter Anteilseigner aus. Das Resümee der letzten Tage sieht damit bescheiden aus. Aus der MAX-Bahr-Angelegenheit um Teile des Unternehmens zu retten wurde nichts, die Großaktionäre steigen aus. Was soll da noch kommen? Ach ja – Die Abmeldung der Aktie aus dem börslichen Handel wäre noch möglich, die Schließung alle Märkte und die Nahezuverschenkung an einen Konkurrenten der noch vorhandenen Vermögenswerte um Schulden wenigstens teilweise zu bedienen.

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Bei all den Verkäufen stellt sich die Frage: Wer kauft denn das vermeintliche Ramschpapier. 114 Millionen Aktien gibt es im Moment. Für 9.348.000 Euro ließen sich im Moment alle 114.000.000 Aktien kaufen. Die Verhinderung einer Sperrminorität wäre sogar noch billiger für 7.011.000 Euro zu haben. Offenbar bleibt jedoch das Gros der Aktien Streubesitz. Was in den letzten Wochen sicherlich viele kleine Spekulanten erhofft hatten, wird aller Wahrscheinlichkeit nach ausbleiben. Auch wenn die Herrschaft des Konzerns relativ leicht zu haben ist, was genau beherrscht man dann? Einen Berg Schulden? Den müsste nämlich ein Käufer „mit übernehmen“. Wie schon einmal Commerzbank-Chef Martin Blessing sagte, dass er keinen potenten Käufer für seine Commerzbank sehe, da ja nicht nur die Aktien übernommen würden, sondern ein Käufer auch die Schulden bedienen müsse und er deswegen keinen kaufkräftigen Käufer sehe, so wird es auch im Fall Praktiker sein.

So hohe Wellen, wie die Insolvenz schlägt, der Konkurrenz dürfte die Angelegenheit schmecken. Verschwindet Praktiker vom Markt, wird an vielen Standorten der lokale Preiskampf sinken und möglicherweise verbessert sich die Situation der anderen ohne, dass sie auch nur einen Finger verbiegen müssen.

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