(Prime Quants) – Zum Wochenauftakt standen massive Kursgewinne auf der Speisekarte, doch schon der zweite Gang am Dienstag hält wieder Magerkost bereit. Bis zu 30 Prozent Kursgewinn füllten am Montag die Bäuche der Aktionäre, da ein durchgesickerter Rettungsplan die Fantasie anregte. Allerdings ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Vorfreude übertrieben war und die Anleger im ersten Gang des Menüs zu viel abgebissen haben. Die Korrektur kommt postwendend und die Aktie verliert am Dienstag 6,5 Prozent auf 0,758 Euro.

Chart Solarworld (WKN 510840)

Bis zu 0,915 Euro kostete am Montag der Anteilsschein von Solarworld. Die hohen Notierungen waren Ergebnis von Solarworldchef Frank Asbeck, der sich zuversichtlich gibt, dass das Unternehmen gerettet wird. Was vom Unternehmenslenker erwartet wird, konnte mit der Absicht zusammen mit den Managementkollegen 15 Prozent der Aktien zum Preis von 10 Millionen Euro zu kaufen, mehr als unterstrichen werden. Dazu kommt, dass Qatar Solar Technologies bis zu 30 Millionen beisteuern soll und dafür 25 Prozent der Firmenanteile erhält.

Der Umbau der Eigentümerverhältnisse soll noch etwas weiter gehen. Es wird ein Schnitt erwartet, der den Gläubigern 2/3 ihrer Ansprüche kostet. Gleichzeitig wird ein Debt-Equity-Swap angestrebt, der Gläubiger zu Eigentümern macht, wie der Aktionär berichtet. Wie schon vor einigen Wochen zu erkennen war, werden die Altaktionäre nach den Umbaumaßnahmen noch etwa fünf Prozent der Anteile halten oder genauer der Anteil wird auf etwa fünf Prozent eingedampft.

Im Grunde also nichts neues, nur die Maßnahmen sind etwas konkreter geworden. Die anfängliche Euphorie über die Klarheit ist im Handelsverlauf bereits am Montag abgeschwächt worden und setzt am heutigen Dienstag die Rückkehr zu alten Niveaus fort. Es bleibt dabei, dass bislang lediglich von Absichten und Plänen geredet werden kann, da die Maßnahmen noch nicht in den sprichwörtlichen trockenen Tüchern sind. Der dritte Gang am Mittwoch könnte wieder eine Magerkur werden und somit die Altaktionäre wieder auf das alte Niveau bei 0,68 Euro zurückfallen lassen. Unterm Strich wäre das dann ein Menü gewesen, nachdem man fast genauso hungrig ist wie vor dem Essen.

{loadposition mainbody_interessenkonflikt}

{loadposition mainbody_author_sj}
{loadposition inbeitrag_mm_bestellseite}