(Prime Quants) – Die Aktien der Deutschen Post, Lufthansa und Allianz stehen in diesem Jahr ganz oben auf den Einkaufszetteln der Händler. Auch im Mai blieben diese Titel ihrer Linie treu und outperformten den DAX. Doch die Luft wird für die Überflieger langsam dünner. Mit einer Put-Call-Ratio von 0,4 sind alle drei Werte im Wonnemonat in den „überkauften“ Bereich vorgedrungen. Eine Gegenbewegung wird nun immer wahrscheinlicher, auch weil die Anleger mittlerweile schon auf ordentlichen Gewinnpolstern sitzen. Im Detail:
Deutsche Post: Mit 401.459 Call- und 155.968 Put-Geschäften an der europäischen Terminbörse Eurex, lag das Interesse der Optionshändler im Mai eindeutig auf der Long-Seite. In der Sentimenttechnik spricht man tendenziell bereits ab einem Put-Call-Verhältnis von 0,7 von einem „überkauften“ Umgebung. Seit Jahresanfang verbesserte sich die Aktie der Deutschen Post bereits um knapp 18 Prozent. Doch gerade in der zweiten Monatshälfte wird deutlich, dass auch für die starken DAX-Werte die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Mit Short-Spekulationen gegen einen so starken Aufwärtstrend zu wetten ist bekanntlich zwar gefährlich, allerdings würde eine Abkühlung der Aktie durchaus gut tun. Wir stufen die Deutsche Post daher nicht als kaufenswert ein und empfehlen neue Transaktionen zurückzustellen, bis sich durch eine Korrektur wieder ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis ergibt.
Lufthansa: Die Lufthansa-Aktie zählt zu den Überraschungskandidaten der vergangenen Monate. Fundamental lässt sich der rasante Anstieg kaum wirklich nachvollziehen. Dennoch konnten die Papiere alleine in den vergangenen fünf Monaten rund 15 Prozent zulegen. Mit den Marken von 17,00 und 18,00 Euro haben die Kurse nun aber eine hartnäckige Widerstandsbarriere vor der Brust. Im ersten Anlauf wird der Durchbruch daher nur schwer zu schaffen sein. Eine Seitwärtsbewegung mit leichter Korrekturtendenz scheint daher im Juni der wahrscheinlichste Verlauf.
Allianz: Die Allianz-Aktie hat sich binnen eines Jahres um knapp 78 Prozent verteuert. Trotz des mittlerweile schwindelerregenden Niveaus weit oberhalb der 100-Euro-Marke, greifen die Optionstrader weiter vor allem auf der Long-Seite zu. Den 243.316 Call-Engagements standen daher im Mai bislang auch nur 107.428 Puts gegenüber. Auch die Allianz-Aktie ist damit als „überkauft“ einzustufen. Zwar gilt „ the trend is your friend“, doch die Börse ist auch keine Einbahnstraße. Nach weiteren Aufschlägen von fast sieben Prozent im Mai, wird uns die Aktie nun vorerst zu heiß. Wir raten daher ab, sich auf dem aktuellen Niveau mit neuen Long-Transaktionen zu engagieren.
{loadposition mainbody_interessenkonflikt}
{loadposition mainbody_author_sh}
{loadposition inbeitrag_mm_bestellseite}
Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler