(Prime Quants) – Geschafft! Am Dienstag hat der DAX sein bisheriges Verlaufshoch bei 8.151,57 Punkten
überboten. Mit Spannung warten die Börsianer nun darauf, ob es dem Leitindex auch
gelingt, sich von dieser magischen Marke nach oben abzusetzen. Bislang sieht es danach
aus – ungebremst setzten die Kurse auch am heutigen Feiertag ihre Rekordjagd fort.
Der DAX erreicht in der Spitze 8.274 Punkte, womit sich alleine für die vergangenen
elf Handelstage ein Wertzuwachs von rund 796 Punkten bzw. 10,64 Prozent ergibt. Die
„Shorties“ werden bei diesem Aufwärtstempo regelrecht überrannt. Prädikat: beeindruckend!
Doch wie geht es weiter? Die Charttechniker sind sich einig: Da nun keine technischen
Widerstandslinien mehr existieren, ist der Weg nach oben völlig offen. Der DAX könnte
daher seinem kleinen Bruder, dem MDAX folgen, der seit dem Ausbruch auf ein neues
Allzeithoch weitere 20 Prozent zulegen konnte. Und auch von den Zyklikern gibt es
„grünes“ Licht. Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest wurde von der Nachrichtenagentur
dpa in dieser Woche mit den Worten zitiert, dass die Börsenregel „Sell in May
and go away“ in diesem Jahr außer Kraft gesetzt sei. Der Börsenbriefautor nennt als Begründung
das Nachwahljahr in den USA, in dem die Regel keine Bestätigung findet. Kein
Wunder, dass bei dieser Euphorie längst Kursziele von 9.000 und sogar 10.000 Punkten
die Runde machen.
Und was sagt Prime Quants? Mit etwas Glück findet der DAX am 21. Juni bei 8.697
Punkten sein vorläufiges Top. Wie kommen wir darauf? Ganz einfach: Am 21. Juni steht
der nächste große Verfallstermin an den Terminbörsen auf dem Programm – der sogenannte
Hexensabbat. Am letzten großen Verfallstermin, dem 15. März, fand der DAX bei
8.074 Punkten ebenfalls ein markantes Hoch, wonach es anschließend rund 8 Prozent
hinab ging. 44 Tage vor diesem Termin wurde bei den DAX-Optionen ein Höchstkurs von
8.084 Punkten eingepreist. Das tatsächliche Hoch bei 8.074 Punkten war schon sehr
nahe an dieser Orientierungsmarke. Hinzu kommt, dass auch im vergangenen Jahr an
den vier großen Verfallsterminen zweimal ein markantes Zwischenhoch erreicht wurde,
nämlich am 16. März und 21. September bei 7.194 Zählern bzw. 7.479 Punkten. Dieses
Schema könnte auch im Juni wieder zutreffen, bevor die Kurse dann in der tendenziell
schwachen Sommerphase in eine Korrektur übergehen. Bis zum 21. Juni wird derzeit an
der europäischen Terminbörse Eurex in den DAX-Optionen (Stichwort Volatilität) eine
Schwankungsbreite bis zu 8.697 Punkten auf der Oberseite eingepreist. Bleibt es bei der
Zugkraft des Hexensabbats, heißt das für den DAX noch 44 Handelstage Sonnenschein.
Doch danach sollte man die Stops enger setzen. Denn eine typische 10%ige Korrektur
von 8.697 Punkten würde Kurse im Bereich von 7.827 Punkten bedeuten. Zufall oder
nicht? Aber im Hinterkopf sollte man behalten, dass bei 7.874 Zählern noch eine offene
Kurslücke im Chart klafft.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler