(Prime Quants) – Mit einem Gewaltakt haben sich die Bullen in der vergangenen Woche auf dem Parkett zurückgemeldet und die Bären dabei regelrecht überrannt. Der DAX schob sich nach einem Anstieg von 354,80 Punkten bzw. 4,76 Prozent sogar zurück über die Marke von 7.800 Punkten. Doch gelten damit jetzt neue Kaufsignale? Jein!

Fakt ist, dass die Rückeroberung des Bereichs von 7.570 Zählern aus charttechnischer Sicht ein positives Signal ist. Im Zuge des dreitägigen Anstiegs war das meiste Handelsvolumen allerdings auf dem Niveau von 7.767 Punkten zu beobachten, dicht gefolgt vom Bereich um 7.689 Zähler. Das größte Interesse der Mitte November gestarteten Aufwärtsbewegung kam knapp oberhalb von 7.660 Zählern zustande. Auf der Oberseite ist zunächst das Niveau zwischen 7.850 und 7.890 Punkten als hartnäckiger Widerstand zu betrachten, zumal der DAX im kurzfristigen Zeitfenster durchaus als überkauft einzustufen ist. Ob sich aus der Aufwärtsreaktion ein tragfähiger Rallye-Schub entwickelt, der Potenzial für einen Anstieg über 8.000 Punkte bereithält, wird sich in dieser Woche zeigen.

In der kurzen Handelswoche (am 1. Mai / Mittwoch bleibt die Börse geschlossen) steht vor allem ein Termin im Fokus: Das Sitzungsprotokoll der EZB und die anschließende Pressekonferenz (14.30 Uhr) am Donnerstag. Die Märkte hatten sich zuletzt spürbar erholt, nachdem Spekulationen über eine Leitzinssenkung im Euroraum die Runde gemacht hatten. In den Vormonaten hatte sich der Rat mehrheitlich noch gegen einen solchen Schritt ausgesprochen. Eine ganze Reihe negativer Konjunkturdaten hatte den Druck auf EZB-Chef Mario Draghi allerdings zuletzt deutlich erhöht. Jedoch ist festzuhalten, dass es nicht die Aufgabe der Währungshüter ist, konjunkturelle Erholungsimpulse zu generieren. Mario Draghi hat mit der „Geldwertstabilität“ einen klaren Auftrag. Es bleibt also spannend, ob sich der Italiener tatsächlich von den Märkten vor den Karren spannen lässt – Zweifel an einer tatsächlichen Leitzinssenkung sind durchaus angebracht. Bleibt es bei einem „Nein“ könnte also das alte Sprichwort „Sell in May and go away“ schnell wieder an Bedeutung gewinnen. Die Zinsentscheidung läuft am Donnerstag bereits um 13.45 Uhr über den Ticker. Es wird erwartet, dass die EZB die Zinsen um 25 Basispunkte nach unten schraubt.

Weitere konjunkturelle Impulse dürften sich am Mittwoch um 14.15 Uhr mit dem ADP Arbeitsmarktbericht ergeben. Nach einem Beschäftigungsplus von 158.000 im Vormonat (ohne Landwirtschaft) liegen die Prognosen für den Monat April bei 158.000 neuen Jobs in den USA. Ebenfalls am Mittwoch von Interesse: Die Ratssitzung der Federal Reserve Bank, die sich dazu äußern dürfte, ob sie mit ihren Liquiditätsspritzen im Plan liegen. Das US-Wachstum im ersten Quartal ist in der ersten Schätzung um 2,5 Prozent gestiegen (Vorquartal: 0,4 Prozent). Analysten hatten allerdings mit einem Plus von 3,0 Prozent gerechnet – damit blieb die Wachstumsrate erneut hinter den Erwartungen zurück. Diesbezüglich dürfte der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag um 14.30 Uhr mit Argusaugen verfolgt werden.

Aus Unternehmenssicht rücken am Montag die Q1-Zahlen der Deutschen Börse (20.00 Uhr) und VW (ohne genaue Zeitangabe) in den Fokus. Am Dienstag folgen Fresenius (7.00 Uhr), Fresenius Medical Care (7.00 Uhr) und die Deutsche Bank (7.00 Uhr) mit den Zahlen zum ersten Quartal. Nach dem Feiertag am Mittwoch stehen am Donnerstag dann Siemens (7.00 Uhr), Infineon (7.30 Uhr), BMW (8.00 Uhr) und Beiersdorf (8.00 Uhr) auf dem Programm. Zum Wochenausklang laufen dann abschließend die Zahlen von adidas und Continental über den Ticker. Zudem lädt E.ON zur Hauptversammlung.

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