(Prime Quants) – Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank (Fed) diskutierten erneut über ein frühzeitiges Ende des Anleihekaufprogramms QE3. Aus dem Sitzungsprotokoll (sogenannten Fed-Minutes), das am Mittwochenabend veröffentlicht wurde, geht hervor, dass die Notenbanker zunehmend die Risiken der „Frischgeldzufuhr“ fürchten. Erst im Dezember hatte die Notenbank weitere Käufe von Staatsanleihen im Umfang von monatlich 45 Mrd. US-Dollar beschlossen. Das gesamte Volumen wurde damit auf 85 Mrd. US-Dollar pro Monat aufgebläht. Nun wurde über eine Drosselung des Tempos gesprochen.
An den amerikanischen Börsen wurde die Meldung prompt als Hinweis für ein mögliches Ende des Anleihekaufprogramms interpretiert. Der Dow Jones verlor 0,77 Prozent und rutschte mit einem Schlusskurs von 13.925 Punkten unter die magische Marke von 14.000 Zählern zurück. Fed-Chef Ben Bernanke hatte die Niedrigzinspolitik zuletzt fest an die Arbeitslosenquote gekoppelt. Als Zielvorgabe nannte er die Schwelle von 6,5 Prozent.
Die Abwärtsreaktion an den US-Börsen zeigt einmal mehr, dass die laufende Rallye scheinbar auf Sand gebaut wurde. Die Formel „billiges Geld gleich steigende Kurse“ hatte den Dow Jones zuletzt sogar in die Nähe seines Allzeithochs getrieben. Unter konjunkturellen Aspekten war der „Aktienrausch“ nur schwer zu begründen. Fraglich bleibt nun, ob durch eine Drosselung der Anleihekäufe auch der Aufschwung am Aktienmarkt abgewürgt wird. Zu berücksichtigen gilt dabei, dass es im Dezember bereits zu einer ähnlichen Situation gekommen ist. Anschließend hatte Ben Bernanke die Befürchtungen jedoch nicht bestätigt. Dennoch ist es erstaunlich, dass bereits kleinste Andeutungen über ein Ende der lockeren Geldpolitik die Märkte sofort aus dem Tritt bringen.
Erfolgreiche Trades wünscht
Ihr
Sebastian Hoffmann
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler