(Prime Quants) – Zwischenzeitlich türmen sich die Kursverluste am Dienstagvormittag auf 3,26 Prozent auf. Das Papier wird gegen 10.00 Uhr bei nur noch 35,45 Euro gehandelt. Gleich mehrere Faktoren belasten den Kurs des größten deutschen Bankhauses. So testet die Bafin ein Trennbankensystem und aus Asien scheinen die Vorgaben auch nicht gerade zu stützen.

Chart Deutsche Bank (WKN 514000)

Trennbankensystem – ein Horrorwort oder die Erlösung im Kampf um stabile Finanzmärkte? Das scheint bei der Bafin derzeit die Frage zu sein. Genauer ist es nicht die Frage, ob ein Trennbankensystem die Lösung sei. Vielmehr geht es um einen Test, den die Bafin durchführt. Werden die Pläne des in der EU vorgeschlagenen Trennbankensystems umgesetzt, muss laut Börsianern das Geschäftsmodell der Bank in Frage gestellt werden. Wir sind jedoch skeptisch, ob ein Trennbankensystem ernsthafte langfristige Auswirkungen auf die Stabilität der Märkte haben wird. Selbstverständlich würde in so einem System der Weg zu hochriskanten Spekulationen etwas erschwert werden, da die Händler und Emittenten juristisch in verschiedenen Häusern säßen, aber wie heißt es in einer Volksweisheit so schön: „Wo ein Wille, da ein Weg“. Das soll heißen, solange die Anreize für hochriskante Spekulationen existieren, wird auch spekuliert. Ob ein Organisationsprinzip die Banken aus diesem Geschäft rausnimmt oder nicht, ist unserer Auffassung nach zweitrangig, wenn nicht gar unbedeutend. Es würden höchstwahrscheinlich nur einige Marktteilnehmer ausgetauscht, das Anreizsystem bestünde aber weiter.

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Deswegen sind langfristige Wirkungen nicht zu erwarten. Weiterer Druck könnte von der Ankündigung in Japan kommen, wo es heißt man wolle die Geldschleusen öffnen. Denkbar ist, dass zu viel Liquidität zu stärkeren Umschichtungen und damit auch sich verändernden Risiken und Orientierungen führt. Der Druck auf die Aktie am Dienstag wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen nachlassen. Wir rechnen damit, dass die heutige Reaktion klassisch mit einem „Overshooting“ zu betiteln ist.

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