(Prime Quants) – „Bad news are good news“ heißt es im Showbusiness, denn der größte Feind einer Berühmtheit ist, wenn niemand mehr von ihnen Notiz nimmt oder von ihnen berichtet. Ein Umstand, um den sich die Aktiengesellschaften im DAX nicht Sorgen müssen. Es gibt immer irgendetwas zu berichten. Die Aktie von Siemens legt am Donnerstag mit 3,4 Prozent kräftig zu und das Papier von adidas fällt zwischenzeitlich um fast denselben Betrag. Und genau bei dieser Konstellation zeigt sich, dass das genannte Prinzip nur bedingt auf Unternehmen anwendbar ist.
“Bad news“ hatte Siemens am Donnerstag nicht zu berichten. Zwar beabsichtigt das Unternehmen weiter eine Dividende zu zahlen, peilt eine Marge von 12 Prozent an und verdiente im vierten Quartal (das Geschäftsjahr weicht von der gängigen Zeit der meisten Unternehmen ab) 1,63 Euro pro Aktie. Das wichtigste ist, dass Siemens nach einem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr mit einem Multimilliardensparprogramm im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Spur gebracht wurde. Da Siemens zusätzlich die Erwartungen von Händlers im vierten Quartal übertreffen konnte, sind die heutigen Kursgewinne nicht verwunderlich – 3,4 Prozent Kursgewinn auf 81,52 Euro das Resultat. In diesem Fall muss es also heißen „Good news are good news“.
Anders liegt der Fall bei adidas. Das Unternehmen vermeldet weiter solide zu wachsen, erhöht in Q3 den Umsatz um 11,4 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Netto verdiente der Sportartikelhersteller 344 Millionen Euro, was einer Nettomarge von ordentlichen 8,2 Prozent entspricht. Die Meldung gehört eigentlich in die Rubrik „Good News“. Da allerdings auch ein Haar in der Suppe gefunden werden kann, verliert die Aktie am Donnerstag aktuell 2,8 Prozent auf 63,46 Euro. adidas korrigiert die eigenen Erwartungen für den Umsatz im Gesamtjahr auf Werte zwischen 5 und 10 Prozent, wobei damit eher in Richtung 10 Prozent gedacht werden dürfte. Etwas enttäuschend sei die Bilanz von adidas, verlautet es vom Parkett. Die Meldung ist zwar nicht ausschließlich positiv zu betrachten, geht unterm Strich aber objektiv betrachtet eher als unentschieden durch. Dennoch, der deutliche Abschlag zeigt, dass auf dem Parkett es oft heißt „Good and bad news are bad news“.
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Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler