(Prime Quants) Die Erwartungen an den EZB-Chef waren hoch, doch Mario Draghi hat geliefert. Und zwar ein ganzes Bündel an Maßnahmen: Strafzinsen rauf, Leitzinsen runter und zusätzlich noch 240 Mrd. Euro oben drauf, denn das Anleihekaufprogramm wird von monatlich 60 Mrd. Euro nun auf 80 Mrd. Euro aufgestockt. Der Markt hat sich an der Pille jedoch zunächst verschluckt.

Rasant zurück …

Knapp 500 Punkte bzw. 5 Prozent sauste der DAX gestern gen Süden und schlug nachbörslich sogar bei nur noch 9.396 Zählern auf. Eine kalte Dusche für alle, die auf einen schnellen Sprung über 10.000 Punkte gewettet hatten. Am Freitagmorgen relativiert sich das Bild jedoch: Mit einem kleinen Wall Street-Reversal im Gepäck, startet der DAX einen direkten Kontor und erreichte immerhin bereits wieder 9.700 Zähler.

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Chart - DAX

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Chart – DAX

… rasant wieder rauf

Aus charttechnischer Sicht bleibt es damit übergeordnet zunächst beim Quergeschiebe mit leichter Aufwärtstendenz. Analysten sprechen an dieser Stelle auch gerne vom „verhaltenem Optimismus“. Positiv zu vermerken ist jedenfalls die Tatsache, dass die Volumenspitze im Bereich von 9.550/9.615 Punkten rasch zurückerobert wurde. Der dynamische Rücksetzer kann damit als Pullback eingestuft werden, sodass die umgekehrte SKS-Formation nach wie vor intakt ist und zumindest theoretisch Raum für einen Anstieg bis 10.575 Punkte offen lässt. Bevor wir den DAX aber wieder im fünfstelligen Terrain sehen, gilt es, auf der Oberseite erneut die Widerstände bei 9.835 (Volumenlücke) und 9.905 (Januar-Zwischen-Hoch) zu überbieten. Erst dann wartet der harte Brocken bei 10.000 Punkten.

Klare Verkaufssignale erst unter 9.275 Punkten

Auf der Unterseite würde sich die Tendenz bei einem Rutsch hinter die Volumenspitze wieder eintrüben, wodurch es zu einer Ausweitung des Pullbacks bis zur Unterstützungszone im Bereich von 9.275/9.300 Punkten kommen dürfte. Erst darunter drohen dann größere Verkaufsimpulse, die auch 9.000 Zähler wieder zum Gesprächsthema machen könnten.

Privatanleger trauen der Erholung nicht

Die hohe Skepsis der Privatanleger – an der Börse Stuttgart wurden zuletzt überwiegend Puts auf den DAX geordert – ist zwar nachvollziehbar, wird von der Charttechnik aber nicht gestützt. Es scheint momentan, als wüsste der Markt noch nicht so recht, wie er mit den Maßnahmen der EZB umgehen soll. Die jüngste Tendenz deutet allerdings darauf hin, dass Mario Draghi mit seinen Worten „Paket wird die Erholung stützen“ Recht behalten könnte.

Erfolgreiche Trades wünscht

Ihr
Sebastian Hoffmann

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