Jetzt ist es also tatsächlich passiert: mit dem gestrigen Tagestief bei 145,20 Euro ist die Wirecard-Aktie – trotz hervorragender Zahlen und nach oben korrigierter Prognose – unter das bisherige Korrekturtief aus dem Oktober bei 148 Euro abgerutscht. Dass dies als ausgesprochen bearishes Zeichen zu werten wäre, davor haben wir schon vor zwei Wochen gewarnt. Und wiederholen uns heute gerne noch einmal, denn für Wirecard könnte es nun – vor allem, wenn sich die heutige Erholung als Strohfeuer entpuppt – auf der Unterseite zur Abwechslung richtig eng werden. Hier die Details:

Die mit der Feststellung beginnen, dass Wirecard mittlerweile in einen ordentlichen Abwärtstrend übergangen ist, was die Folge der fallenden Hochpunkte lehrbuchmäßig bestätigt. Dabei sind die Papiere nun nicht nur unter die wichtige 160er-Barriere, sondern mit dem gestrigen Schlusskurs von 149,10 Euro auch unter die Haltezone bei 150 Euro abgesackt. Womit jetzt Tür und Tor geöffnet sind, und zwar für eine Fortsetzung der Talfahrt bis an die 140er-Schwelle, an der – so ein Zufall – auch die 200-Tage-Linie verläuft. Das macht dieses Kursniveau zu einem absoluten „Hot-Spot“ – fallen die Scheine unter den langfristigen Durchschnitt UND unter 140 Euro, müsste mit einer Ausweitung der Verkäufe bis an das markante Juni-Tief bei 130 Euro gerechnet werden. Die nächsten (kleineren) Haltestellen wären im Anschluss bei 125 und 120 Euro zu finden, bevor es bei 110 Euro wieder um eine ausgesprochen markante Unterstützung gehen würde. Ja, Sie haben richtig gelesen, Wirecard KÖNNTE bis auf 110 Euro zurückfallen, kein Witz!

Anzeige

Das heißt aber noch lange nicht, dass es auch so kommen muss, schließlich haben wir es hier mit DEM Highflyer des Jahres 2018 zu tun, der mit einer bisherigen 2018er-Bilanz von rund 60% immer noch alle anderen Blue Chips in die Tasche steckt. Beziehungsweise auf die Plätze verweist. Und damit das Potenzial haben könnte, nach einem Pullback an den GD200 nach oben abzufedern und auf direktem Weg die Hürden bei 150 (heute früh bereits in Arbeit) und 160 Euro zurückzuerobern. Darüber – der Bereich um 160 Euro mitsamt der kurzfristigen Abwärtstrendgerade ist weiterhin als Dreh- und Angelpunkt einzustufen, auch wenn die Kurse aktuell rund 10 Euro tiefer stehen – wäre Platz bis an die Eindämmungslinie bei 170 Euro. Den Break an diesem Widerstand vorausgesetzt, sollte sich weiteres Aufwärtspotenzial bis an die Bremsbereiche bei 180 bzw. 181,80 Euro (Oktober-Hoch) und 190 Euro ergeben.

Seasonal Chart Wirecard
Seasonal Chart Wirecard

Den Blick auf den Seasonal Chart können wir uns heute beinahe schenken, denn da notiert Wirecard seit Anfang Oktober ja eigentlich…also EIGENTLICH…in einem Long-Trend, der über den Jahreswechsel anhält und bis Mitte Mai rund 35,5% Gewinne erwarten lässt. Da hängen wir aktuell noch ganz weit hinterher, weshalb wir heute auch die Short-Seite zuerst nennen, wenn es um ein Trade-Setup geht: Wer sich nämlich zunächst für weiter fallende Kurse in Stellung bringen möchte, könnte dies mit dem Mini Future Short WKN: GM79BE von Goldman Sachs umsetzen; der Schein ist aktuell mit 5,26 gehebelt, unterliegt keiner Laufzeitbeschränkung und ist mit einer Knock-Out-Barriere bei 171,9012 Euro ausgestattet, während der Basispreis bei 180,7554 Euro verläuft. Wer dagegen auf steigende Notierungen setzen möchte, für den wäre beispielsweise der Mini Future Long WKN: GM3TC2 eine Alternative; dieser Schein ist mit einem aktuellen Hebel von 3,43 ausgerüstet, läuft ebenfalls endlos und die Knock-Out-Barriere liegt heute bei 115,7898 Euro, während der Basispreis bei 110,3573 Euro zu finden ist.