Es war nur eine kleine Meldung am Rande der großen Trump-Show: die tschechische Regierung will den Glyphosat-Einsatz in der Landwirtschaft ab dem kommenden Jahr deutlich einschränken. Damit macht das Agrarministerium in Prag von der Möglichkeit nationaler Verbote/Beschränkungen bei der Verwendung des höchst umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Gebrauch, nachdem die EU-Kommission vor knapp einem Jahr die Glyphosat-Zulassung noch bis 2022 verlängert hatte. Warum wir diese Randnotiz dennoch erwähnen? Weil es für Bayer in dieser Woche um einiges geht:
Und zwar um nicht weniger als die Wende! Die im Chart, damit wir uns nicht missverstehen. Denn so, wie sich der Kursverlauf der Aktie aktuell darstellt, könnte die „Monsanto-Korrektur“ nun ihren Tiefpunkt gefunden und auch bereits wieder hinter sich gelassen haben. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Nachdem die Papiere am 13. September auf das neueste 2018er-Tief bei 69,40 Euro abrutschten – und die Verluste seit Ausbruch der „Monsanto-Krise“ damit auf über 27% ausbauten – gelang es tatsächlich, im Bereich der 70-Euro-Marke einen kleinen Boden auszubilden und sich von dort nach oben abzudrücken. Das wiederum bedeutet:
Sofern es Bayer jetzt gelingt, die Aufwärtstendenz beizubehalten und nicht direkt wieder nach unten abzudrehen, wäre der weitere Weg aufwärts folgendermaßen vorgezeichnet – im nächsten Schritt müsste das August-Tief bei 75,50 Euro überboten werden, bevor darüber die kleinere Hürde bei 78 Euro und die deutlich größere bei 80 bzw. 82 Euro beiseite geräumt werden sollten. Ist die Aktie erst einmal auf diesem Niveau angekommen, wartet anschließend das riesige „Monsanto-Gap“, das (grob umrissen) zwischen 86 und 93 Euro im Chart klafft. „Aus dem Schneider“ wären die Papiere nach einer Schließung der Kurslücke, denn damit würde es bereits um die alte Schiebezone rund um die 95er-Marke gehen, wo – so ein Zufall – aktuell auch der GD200 verläuft. Wenn da nur nicht die Unterseite wäre:
Wie belastbar der Boden an der 70er-Marke nämlich ist, würde sich erst im nächsten Rücksetzer zeigen. Brechen die Kurse an der Haltelinie nach unten durch und fallen auf ein frisches Jahrestief, wäre die Geschichte von der Wende auch schon zu Ende erzählt. Als nächste Unterstützung dürfte dann die 60er-Schwelle in den Fokus rücken, bevor im Anschluss Kursregionen zwischen 55 und 50 Euro ausgegraben werden könnten. Demgegenüber können wir allerdings noch die saisonale Auswertung ins Feld führen, die ganz klar den Bullen in die Karten spielt: am heutigen 18. September wechselt Bayer in den stärksten Long-Trend des Jahres, der bis zum 29. Dezember andauert und im Schnitt Gewinne von 13,34% mit sich bringt!

Wer daher jetzt auf weiter steigende Kurse setzen möchte, könnte sich beispielsweise mit dem Mini Future Long WKN: ST39K2 der Société Générale in Stellung bringen; der Schein ist aktuell mit 3,95 gehebelt, die Knock-Out-Schwelle liegt bei 57,51 Euro, der Basispreis bei 54,78 Euro. Für alle, die stattdessen auf eine Fortsetzung der „Monsanto-Korrektur“ spekulieren möchten, wäre der Endlos Turbo Short WKN: ST383V eine Alternative; dieser Schein verfügt über einen Hebel von 3,45 sowie eine Knock-Out-Barriere bei 94,472 Euro, die hier mit dem Basispreis identisch ist!

Dipl.-Volkswirt, Full-Stack Engineer, Hobbytischler