Die Aktie des Zahlungsabwicklers Wirecard (WKN:747206/ISIN:DE0007472060) gehört auch zur Wocheneröffnung mit 3,1 Prozent Kursgewinn zu den Top-Werten auf dem deutschen Aktienmarkt. Bei 184,30 Euro wechselt der Anteilsschein im Moment den Besitzer. Wirecard war zuletzt sehr gut gelaufen und so stellt sich die Frage: Ist da jetzt schon die Spitze erreicht oder geht da noch mehr? Vieles spricht dafür, denn:
Wer online zahlt, nutzt mit hoher Wahrscheinlichkeit Wirecard. Visa, KLM, O2, Applepay und Alipay sind nur einige der Kunden oder Partner von den Aschheimern. Und die Geschäfte laufen gut: So setzte das Unternehmen 2017 rund anderthalb Milliarden Euro um und verdiente dabei über 250 Millionen Euro. Möglicherweise steht in naher Zukunft sogar der Wechsel in den DAX an. Das ist auch auf dem Parkett bemerkt worden, denn das Papier hat aus Jahressicht fast wie ein Strich den Weg nach Norden eingeschlagen. Vom Tief im August 2017 bei 62,21 Euro ging es am heutigen Montag in der Spitze bis auf 185,90 Euro, Allzeithoch! Glaubt man den Analysten von HSBC, so sollte das Kursziel bei 235 Euro liegen. Das ist bei der Entwicklung aus der jüngeren Vergangenheit (Verdreifachung des Börsenkurses binnen Jahresfrist) durchaus drin. Bis dahin fehlen (nur) noch 28 Prozent.
Was die Kursfantasie anregt, könnte sich zugleich aber auch als große Kursbremse entpuppen. Da die Aktie bereits so unglaublich gut gelaufen ist, könnten sich die Marktteilnehmer zunehmend die Frage stellen, ob die Papiere allmählich überhitzen. Kommt daher jetzt eine Konsolidierung, dann stehen folgende Marken auf den Zetteln: Erste Station wäre der Tiefpunkt von der letzten Woche. Bei 159 Euro hatte die Aktie zuletzt wieder nach oben gedreht. Geht es noch tiefer, kommt als nächste Haltezone der Preisbereich um 135 Euro von Ende Juni 2018 in Frage, obwohl man da dann schon fast von einem ausgemachten Trendwechsel sprechen müsste. Danach gibt es erst wieder im Bereich um 100 Euro nennenswerte Unterstützungen, die dann allerdings auch stärkere Bremswirkung haben sollten.
Wer glaubt, dass die Kursziele von der HSBC plausibel sind und sich der Einschätzung anschließen möchte, kann das mit dem Turbo Bull (WKN: CQ4LK1) der Citi tun. Der Schein ist mit Hebel 2 recht zurückhaltend und wird erst bei rund 90 Euro ausgeknockt. Wer glaubt, dass Wirecard überhitzt ist und mit einer Korrektur rechnet, der kann sich mit dem Turbo Bear der Citi (WKN: CQ95ZU) positionieren. Der Schein ist 3,5-fach gehebelt. Der Knockout liegt zufällig mit rund 235 Euro genau bei der Erwartung von der HSBC.