
Herzlich willkommen im Monat November und zu einem Wochenrück- bzw. -überblick, in dem ich wieder einmal aus dem Vollen schöpfen kann. Denn auf und neben dem Parkett wurden so ziemlich alle Register gezogen. Los ging es beispielsweise schon am Montag, wo der DAX auf das nächste Jahreshoch bei 12.986 Zählern kletterte und die runde 13.000er-Barriere damit nur um 14 klitzekleine Pünktchen verpasste. Tags drauf (= Dienstag) gaben die US-Märkte plötzlich Gas, als ob es kein Morgen (= Mittwoch) gäbe; neue Allzeithochs bei S&P 500 sowie Nasdaq 100 bedeuteten das (vorläufige) Ende der Wir-dümpeln-da-mal-so-vor-uns-hin-Phase an der Wall Street. Die wurde zudem vom US-Leitzinsentscheid zur Wochenmitte aufgemischt: zum dritten Mal in Folge senkte die US-Notenbank den Zinssatz, um damit die Konjunktur zu beleben, die aufgrund eines von einem oder mehreren Unbekannten angezettelten Handelskriegs mehr und mehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Apropos Handelskrieg – der wurde gestern (= Donnerstag) ganz plötzlich wieder Thema, nachdem aus China Zweifel an einer umfassenden Handelsabkommen laut wurden. So laut, dass sie selbst auf dem hiesigen Parkett noch zu hören waren:
Denn der DAX legte prompt den Rückwärtsgang ein und stellte mit dem gestrigen Tagestief bei 12.795 zum ersten Mal die 12.800er-Schwelle auf die Probe. So oder so kann der Oktober aber als voller Erfolg gewertet werden, denn der endete mit einem satten Plus von 3,5%! Ob sich die Rallye im neuen Monat allerdings fortsetzen wird, bleibt abzuwarten; holen die Kurse neuen Schwung, wäre der Weg oberhalb des amtierenden Jahreshochs jedenfalls frei, für den Sprung über die 13.000er-Hürde und die auf diesem Niveau verlaufende Volumenspitze. Die nächsten Widerstände wären dann bei 13.170 und 13.204 zu finden, wo gleich zwei Eindämmungslinien von den 2018er-Frühsommer-Tops herüberkommen und die Kurse zunächst ausbremsen dürften. Gelingt dort aber der Break, würde das Allzeithoch bei 13.597 als Kursziel am Horizont auftauchen! Der Haken daran?
Aufgepasst!
Die Unterseite, was sonst. Nachdem es im Oktober nicht zum vielfach erwarteten (trendbestätigenden) Rücksetzer kam, ist die Zeit eigentlich überreif, für eine Korrektur. Dabei liegt das Hauptaugenmerk (noch) auf der 12.800er-Marke, die gestern bereits, wie erwähnt, dem Verkaufsdruck standgehalten hatte. Brechen die Kurse an dieser Haltestelle nach unten durch, rücken sofort die nächsten runden Hundertermarken als Unterstützungen nach. Hier sollte besonders auf die ausgeprägte Volumenkante im Bereich von 12.650/12.600 geachtet werden. Aufpassen heißt es dann spätestens, wenn die Blue Chips unter das Mai-Top bei 12.436 abtauchen: Zwar steht mit der Volumenspitze bei 12.350 noch eine immens wichtige Chartmarke (hier kam immerhin das meiste Volumen seit dem etwas weiter oben im Text erwähnten Allzeithoch zustande) als Auffangzone bereit, unterhalb dieses Levels würde sich das bulllishe Chartbild allerdings deutlich eintrüben!