Chart DAX

Eine gute Nachricht dieser Woche lautet: das britische Unterhaus ist zurück, aus der Sommerpause! Und das ist durchaus ernst gemeint, denn es ist in der Tat herzerfrischend amüsant, den Mitgliedern des House of Commons bei ihren immer heftiger werdenden Scharmützeln zuzusehen und vor allem zu -hören. Sehr erfreulich auch, wie gut erholt und braungebrannt „Speaker“ John Bercow, der Parlamentspräsident sein legendäres „Orderrrrr!“ in die aufgebrachte Menge brüllt. (Mehr über die teils ulkigen Traditionen des Unterhauses gibt es hier). Höchst begrüßenswert ist zudem die Tatsache, dass der gefürchtete No-Deal-BREXIT nun zunächst vom Tisch ist – was sich auf die Märkte ausgesprochen positiv auswirkte, denn der DAX fand endlich das Gaspedal wieder und drehte auch gleich richtig auf:

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Vom Wochentief bei 11.869 Zählern – übrigens auf den Punkt genau die alte Nackenlinie der übergeordneten SKS-Formation – starteten die Blue Chips zu einer sehenswerten Aufholjagd, die in der Spitze am heutigen Freitag bis auf 12.184 Punkte führte. Damit ist das offene Gap vom 2. August erfolgreich, weil vollständig geschlossen worden, und die nächsten Kursziele hängen nun bereits ein ganzes Stück höher: Zu nennen ist da beispielsweise die doppelte Hürde aus Juni-Zwischentief und Volumenkante bei 12.189/12.200, der nur wenig später der massive Bremsbereich rund um 12.400 Punkte folgt, wo es unter anderem die Volumenspitze mit dem meisten Volumen seit dem Allzeithoch im Januar 2018 zu überwinden gilt. Das Potenzial für einen Sprint ist übrigens durchaus vorhanden, denn aus dem Kursverlauf während der Augustkorrektur lässt sich mit etwas Geschick eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation konstruieren!

Vorfreude!

Apropos Augustkorrektur: Hier finden sich auch die Haltezonen für den Fall, dass der deutsche Leitindex doch noch einmal nach unten abdreht. Dabei ist zuerst auf die Volumenspitze im Bereich der 12.000er-Marke zu achten; sollten die Kurse diese Haltelinie durchbrechen, müsste eine Schließung des am Mittwoch frisch in den Chart gerissenen Gaps bei 11.957 Zählern einkalkuliert werden. Darunter würden dann alte Bekannte am Horizont auftauchen; die erste Unterstützung wird vom ehemaligen Bremsbereich zwischen 11.869 (die Nackenlinie, Sie wissen schon…) und 11.823 gebildet, es folgt der Halt rund um 11.750 und, last but not least, die 200-Tage-Linie zusammen mit der massiven Haltezone zwischen 11.600 und 11.560 Punkten. Habe ich etwas vergessen? Ich glaube nicht. Doch, eines noch: Freuen wir uns auf die kommende(n) Woche(n), das könnte noch recht unterhaltsam werden!