Lange Zeit sah es gestern ganz danach aus, als ob der DAX einen weiteren Tag vor sich hin dümpeln würde. Doch am Nachmittag kam plötzlich Bewegung in die Kurse: Binnen weniger Minuten schraubte sich der DAX auf das Tageshoch bei 12.688 Punkten und brachte mit der Schlussglocke ein Plus von 0,8% über die Ziellinie. Nachbörslich drehten die Blue Chips dann sogar noch weiter auf und ließen erstmals seit dem 21. Juni die 12.700er-Marke hinter sich. Aus charttechnischer Sicht könnte damit nun der Knoten geplatzt sein:

Chart DAX

Mit dem fulminanten Aufwärtsschub im Rücken sollten die Notierungen jetzt direkt Kurs auf die 200-Tage-Linie nehmen, die heute bei 12.778 verläuft. Gelingt der Sprung über den langfristigen Durchschnitt – den der DAX vor genau einem Monat zuletzt unterkreuzte -, wäre der Weg frei bis an die Eindämmungslinie bei 12.850 Punkten. Überwindet der Index auch diese Hürde, wäre die Rückkehr in die horizontale Begrenzung der November-Schiebezone geglückt, und das nächste Kursziel würde sich wieder auf die runde 13.000er-Schwelle stellen. Aber Vorsicht:

Schon in der vergangenen Woche entpuppte sich der Sprung über die 12.600er-Schlüsselstelle als Bullenfalle; sollten die Blue Chips daher auch diesen Ausbruch nicht bestätigen können, müsste der Blick erneut auf die Doppelunterstützung bei 12.450/12.425 gerichtet werden. Fallen die Notierungen unter diese Haltelinie, bietet sich bei 12.300/12.260 noch ein eine Unterstützung an.