SAP
Quelle:SAP

Wer sich noch ans vergangene Börsenjahr zurückerinnert, der weiß, dass SAP’s einziges Problem damals in der – von manchen als vergleichsweise unangemessen hoch empfundenen – Vergütung des Chefs, Bill McDermott, zu liegen schien. Der Aktienkurs kannte jedenfalls nur eine einzige Richtung, und die hieß aufwärts. Nach den Erfolgsjahren 2015 (+26%) und 2016 (+12,3%) freuten sich die Walldorfer Ende 2017 über einen Wertzuwachs von 13,2%, inklusive des Allzeithochs bei 100,70 Euro, das am 01. November markiert wurde. Seitdem geht es abwärts, und zwar deutlich:

Über 14% hat die Aktie in den vergangenen drei Monaten verloren, davon alleine knapp 10% seit Anfang des neuen Jahres. Warum? Darum, könnte man auf die Schnelle antworten, denn auf den ersten Blick scheint kein zwingender Grund ersichtlich. Auch die zweite Inaugenscheinnahme fördert keine eindeutigen Erkenntnisse zutage, die für den Kursabsturz der letzten Wochen verantwortlich gemacht werden könnten; am ehesten dürften es daher wohl Gewinnmitnahmen nach den fetten Jahren 2015-17 sein, die den Kursen aktuell zusetzen. Am Zahlenwerk liegt es zumindest nicht, wie wir schon in unserer letzten SAP-Analyse feststellten. Und auch der Blick auf den Langfristchart beruhigt ein wenig, denn da wird deutlich, dass es sich beim jüngsten Rücksetzer zwar um eine (durchaus veritable) Delle, (noch) nicht aber um das Ende der (SAP-)Welt handelt. Allzu lange sollte der Turnaround dabei jetzt aber nicht mehr auf sich warten lassen:

Chart SAP
Chart SAP

Spätestens im Bereich der Haltezone an der 80-Euro-Marke sollten die Kurse wieder nach oben abdrehen und sich mit dem ersten Kursziel 90 Euro zurück auf den Weg nach Norden machen. Gelingt die Rückeroberung der wichtigen 90er-Schwelle, stellt sich der nächste Zielbereich sofort auf die Schiebezone zwischen 92 und 94 Euro, wobei mit dem GD200 bei 92,67 Euro und der 93er-Barriere zwei ganz markante (und trendrelevante) Chartmarken zu nennen sind. Oberhalb von 94 Euro wäre dann das schwerste Stück Arbeit überstanden, und der Fokus könnte sich wieder auf die Oberseite richten – als nächste Kursziele wären dann die Widerstände bei 96 und 98 Euro zu nennen, bevor es noch einmal Richtung 100-Euro-Schallmauer und Rekordhoch gehen könnte.

Auf der Unterseite haben wir die 80er-Marke als „Scharfrichter“ bereits genannt; fallen die Papiere unter diese massive Unterstützung, sieht es gleich gar nicht mehr so gut für die Walldorfer aus: Als nächster Halt müsste dann bereits die 75-Euro-Marke herangezogen werden, wobei eine Beschleunigung der Korrektur bis in den Bereich um 65 Euro nicht auszuschließen wäre. Zaghaften Optimismus bringt da der Seasonal Chart mit sich:

Seasonal Chart SAP
Seasonal Chart SAP

Der deutet – nach der Seitwärtsphase in den Monaten Februar und März – zumindest fürs Frühjahr steigende Kurse an, denn im April legt SAP durchschnittlich noch einmal rund 5,5% zu. Sollte der Softwarekonzern in diesem Jahr diese Kurve tatsächlich kriegen, könnte die Erholung nach dem vorangegangenen Rücksetzer auch deutlich höher ausfallen, allerdings ist diese Aussage aktuell mit dem Zusatz „reine Spekulation“ versehen!